"Überheblichkeit ohne Ende!"
Nach dem knappen 96:92 gegen die Phantoms Braunschweig wirft Trainer Pesic den Bayern-Basketballern Arroganz vor. Und das unmittelbar vor dem Madrid-Spiel.
München - Svetislav Pesic schüttelte am Spielfeldrand den Kopf, gestikulierte und schrie seine Spieler an. Ihre Leistung machte den Basketball-Trainer rasend.
Die Bayern blieben nach dem 96:92-Arbeitssieg gegen die New Yorker Phantoms Braunschweig im letzten Heimspiel der Hinrunde im Audi Dome zwar unbesiegt und stehen mit 30:4 Punkten weiter souverän an der Tabellen-Spitze. Aber: Souverän war dieser Auftritt nicht.
Daher war Pesic nach dem Spiel angefressen: „Ich bin sauer. Ich habe Überheblichkeit ohne Ende gesehen“, kritisierte er drei Tage vor dem wichtigen Euroleague-Auswärtsspiel bei Real Madrid.
Zunächst sah er leichte Bayern-Vorteile, die Pausen-Führung: 45:40. Dann begann die Phase, die Pesic auf die Palme brachte: Bayern ließ es schleifen, Braunschweig lag vor Beginn des Schluss-Viertels mit 68:66 vorne. „Wir haben kein Recht, so arrogant zu sein. Positive Arroganz ist eine Eigenschaft der Champions. Wir sind aber noch keine Champions", sagte Pesic.
Dank des besseren Schluss-Viertels verhinderten die Bayern die erste Heim-Pleite der Saison (Topscorer: Malcolm Delaney mit 16 Punkten). Präsident Uli Hoeneß bescheinigte der Mannschaft einen „unglaublich guten Charakter. Wenn sie sich richtig reinkrallt, geht es immer gut. „Es ist klar, dass die schweren Spiele in der Euroleague an die Substanz gehen.“
Am Mittwoch folgt das wohl schwerste Spiel – in Madrid. Da gibt es keinen Grund zur Arroganz.
Matthias Eicher