Turnerin Sophie Scheder will nach ihr benanntes Element

Im Fokus steht für die deutschen Turnerinnen vor allem das Buchen der Olympia-Tickets. Doch Sophie Scheder möchte sich bei der WM in Glasgow auch einen anderen Traum erfüllen: Ein Element zeigen, das künftig ihren Namen trägt. Doch nun gibt es eine Konkurrentin.
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Sophie Scheder möchte bei der WM in Glasgow ein Element zeigen, das künftig ihren Namen tragen soll.
dpa Sophie Scheder möchte bei der WM in Glasgow ein Element zeigen, das künftig ihren Namen tragen soll.

Glasgow - Seit eineinhalb Jahren hat Sophie Scheder an "ihrem" neuen Element gebastelt. Bei den Turn-Weltmeisterschaften in Glasgow wird sie es in der Stunde der Entscheidung nun präsentieren. Ihr sogenannter "freier Hindorff" am Stufenbarren ist ein Element, bei dem die 18-Jährige aus einem freien Bückumschwung rückwärts über den oberen Holm fliegt.

"Sie hat das Element dreimal fehlerfrei im Wettkampf vorgestellt. Ich habe volles Vertrauen, dass sie das auch hier schafft", zeigte sich Bundestrainerin Ulla Koch zuversichtlich, dass die aus Wolfsburg stammende Sophie Scheder an ihrem Lieblingsgerät viele Punkte für das Team-Ergebnis beisteuert. Ziel der Riege ist zumindest Platz acht und damit das direkte Olympia-Ticket.

 

Scheder: "Spreche noch vom 'freien Hindorff', nicht vom 'Scheder'"

 

Der Traum der in Chemnitz trainierenden Junioren-Europameisterin ist es, dass ihre Kreation nach perfekter Ausführung in Glasgow unter ihrem Namen in das Regelwerk des Turn-Verbandes eingeht. "Doch so weit ist es noch lange nicht, deshalb spreche ich immer noch vom 'freien Hindorff', nicht vom 'Scheder'", meinte sie im WM-Vorfeld.

Die Zurückhaltung ist angebracht. Für die WM hat eine weitere Turnerin die Weltneuheit am Stufenbarren vorbereitet. Die Britin Kelly Slimm will vor eigenem Publikum das Element für sich beanspruchen. "Wenn es beide Mädels turnen, dann wird es nach keiner von beiden benannt", verweist Ulla Koch auf die Regeln. Für Sophie Scheder wäre das schade. Doch umsonst waren die Mühen nicht, denn eine Aufwertung ihrer ohnehin schon finalwürdigen Barren-Übung ist es allemal.

 

Für Aufnahme des Elements: Muss bei FIG-Wettkampf gezeigt werden

 

Scheder eifert mit ihrem Vorhaben ihrer Trainingspartnerin Pauline Schäfer nach, die den Seitwärtssalto mit halber Drehung am Schwebebalken im Vorjahr bei der WM im chinesischen Nanning als erste Turnerin der Welt vorstellte. Das Element steht nun als "Schäfer-Salto" im Code d'Pointage des Weltverbandes FIG. Allerdings wird sie ihn in Glasgow im WM-Vorkampf nicht zeigen, weil er zuletzt im Training zu "wacklig" war.

Bei den deutschen Meisterschaften, der Olympia-Quali in Stuttgart und dem Länderkampf in Dessau hatte Scheder "ihren" Flieger schon großartig demonstriert. Zur Aufnahme in das Regelwerk ist aber eine Darbietung bei einem FIG-Wettkampf zwingend nötig.

 

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Ihr Können zwischen den zwei Holmen hatte Scheder in dieser Saison schon mehrfach international demonstriert. In Baku verhalf sie der deutschen Riege zu Mannschaftssilber bei den Europaspielen und sicherte sich dann auf Platz zwei hinter Alija Mustafina ihr erstes Edelmetall bei internationalen Meisterschaften. Die Russin kann in Glasgow wegen andauernder Rückenprobleme nicht starten.

"Das alles hier hätte ich nicht erlebt, wenn ich nicht 2008 nach Chemnitz gegangen wäre", erklärte die Niedersächsin das Erfolgsgeheimnis. Verdienst an ihrer Entwicklung gebühre vor allen ihrer Trainerin Gaby Frehse. Mit nur elf Jahren war Sophie Scheder ins sächsische Turnzentrum gewechselt. Natürlich gab es da Anfangsprobleme, die sie nicht selten unter Tränen ihren Eltern am Telefon schilderte. Doch Sophie biss sich durch und könnte nun in Glasgow ihre Erfolgssträhne fortsetzen.

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