Turn-Star trifft Ministerpräsident

Am Dienstagabend empfing Horst Seehofer die bayerischen Medaillengewinner der Paralympics und von Olympia in London - darunter auch Marcel Nguyen.

MÜNCHEN Am Dienstagabend begrüßte Horst Seehofer die bayerischen Medaillengewinner der Paralympics und von Olympia in London in der bayerischen Staatskanzlei. Seehofer sagte zu den Sportlern: „Normalerweise empfange ich im Kuppelsaal der Staatskanzlei nur Politiker wie Barack Obama. Aber ich mache mal eine Ausnahme“.

Unter den Geehrten war auch der Unterhachinger Turner Marcel Nguyen, der gleich zwei Silbermedaillen gewonnen hat. Im Internet hat er vor allem dank seiner Fans in Asien beachtliche Berühmtheit erlangt. Bei Facebook erscheinen jeden Tag neue Liebesbekundungen und auch vor Fanbriefen kann sich der Turner nicht retten. „Es ist schwierig die ganze Fanpost zu bewältigen, aber ich versuche mein Bestes.“ Ende des Jahres reist er nach Hongkong, um Autogrammstunden zu geben.  „Mein Leben hat sich total verändert. Die Leute erkennen mich auf der Straße und wollen Fotos mit mir machen. Ich find das witzig."

Der gebürtige Münchner lebt und trainiert inzwischen in Stuttgart, kommt aber immer gerne zurück in die Heimat: „Ich Freude mich zu Hause zu sein, besonders zu so einem schönen Anlass. Ich versuche so oft es geht meine Familie zu besuchen. Früher oder später werde ich auch wieder nach München zurückziehen.“

Nguyen hatte viel Stress in den letzten Monaten: „Ich war auf vielen Veranstaltungen, hatte viele Termine. Aber das hat Spaß gemacht. Gefeiert habe ich natürlich auch!“

Den angestrebten Medaillenspiegel fand der Hachinger „übertrieben“, fordert aber trotzdem: "Wir müssen uns 2016 mehr anstrengen." Sein großes Ziel ist es, erneut eine Medaille zu gewinnen: "Das wichtigste ist, dass ich gesund bleibe. Dann sehen wir weiter."

Über die Auszeichnung des bayerischen Ministerpräsidenten Freude sich alle Sportler, nur einer hat langsam genug - Max Müller, Kapitän der Hockey-Nationalmannschaft und Goldmedaillengewinner: „Solche Empfänge sind immer schön. Aber ich bin froh, dass es jetzt erstmal der letzte ist.“

Das Münchner Seglerduo Patrick Follmann und Ferdinand Gerz startet im Frühjahr  wieder voll durch und freut sich jetzt auch auf die "besinnliche Zeit". In zwei Wochen fährt Follmann noch nach Rio, um sich schon mal das Olympia-Revier anzusehen: "Wir Freude uns, dass sich der Trubel langsam wieder legt und wir uns wieder dem Studium widmen können."

An die aufregende Zeit in London erinnern sich alle Sportler gerne, aber der Alltag hat auch sie wieder eingeholt. Nguyens sportliches Jahr ist noch nicht zu Ende: Am Samstag turnt er beim Finale der Bundesliga in Berlin.