Türkgücü und Sararer: Schmutzige Scheidung
München - Den Frust, seinen besten Spieler abgeben müssen, kennen wahrscheinlich bis auf den FC Bayern alle Vereine in Deutschland. Wenn der sportliche Fixpunkt eines Teams dann aber auch noch für lau den Klub verlässt, wird es gleich doppelt bitter.
Türkgücü wehrt sich mit allen juristischen Mitteln
Kein Wunder, dass sich Türkgücü nun mit allen juristischen Mitteln dagegen wehren will, dass Sercan Sararer nach der Saison ablösefrei wechselt. Um dies zu verhindern, hatten die Bosse des Drittliga-Aufsteigers kürzlich die Option auf eine Vertragsverlängerung um ein weiteres Jahr gezogen, die bei seiner Unterschrift im Januar 2019 vereinbart worden war.
Einseitige Vertragsklauseln sind seit Jahren ungültig
Das Problem dabei: Diese Art von einseitigen Vertragsklauseln sind bereits seit einigen Jahren nicht mehr gültig. Das behauptet zumindest Sararers aktueller Berater Michael Ruhnau - und indirekt auch der Bayerische Fußballverband, der laut Ruhnau schon zum zweiten Mal Türkgücüs Registrierung von Sararer für die nächste Saison abgelehnt habe.
Auf Türkgücü-Seite will man jedoch nicht kleinbeigeben, immerhin geht es dabei neben Sararers sportlichen Qualitäten (zehn Tore und zwölf Vorlagen in der laufenden Saison) auch um 1,5 Millionen Euro, die damals als feste Ablöse im Arbeitspapier fix verankert wurden.
Es droht eine schmutzige Scheidung
Geschäftsführer Max Kothny erklärt: "Das Arbeitspapier des Spielers, das die Option inkludiert, wurde bei Schließung des Vertrages mit Sercan und seinem damaligen Berater mehrfach ausgehandelt.
Nachdem die Gegenseite bereits vor der Optionsziehung juristische Schritte eingeleitet hat, haben auch wir unsere juristischen Berater beiseite geholt und es läuft bereits ein Verfahren vor dem Arbeitsgericht." Es droht eine schmutzige Scheidung.
Der Sararer-Berater ist sich siegessicher
Wie diese ausgeht, lässt sich schwer prognostizieren. Auf Spieler-Seite ist man sich jedoch ziemlich siegessicher, Sararer-Berater Ruhnau betont nämlich gegenüber der AZ: "Wir haben uns juristisch beraten lassen und aufgrund dessen sind wir uns sicher, das Sercan nächste Saison nicht mehr bei Türkgücü spielen wird."
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