Streit um DFB-Pokal: Türkgücü prüft Gang vor Bundesgerichtshof
"Wir prüfen aktuell intensiv unsere Möglichkeiten", sagte Geschäftsführer Max Kothny dem "Münchner Merkur" und der "tz" (Freitag) und bekräftigte: "Wenn wir vor dem Bundesgerichtshof Erfolgsaussicht haben, ziehen wir auch vor die höchste Instanz."
Das unabhängige Schiedsgericht des Bayerischen Fußball-Verbands hatte am Dienstagabend beschlossen, dass wie ursprünglich vom BFV geplant der 1. FC Schweinfurt im DFB-Pokal gegen Schalke spielen darf. Dem waren mehrere Wochen juristischen Gezanks vorausgegangen. Türkgücü glaubt, ein Anrecht auf die Nominierung zum Pokal-Highlight zu haben.
Offen ist, wie es im zivilrechtlichen Verfahren weiter geht. Dort wurde nach einem Urteil des Landgerichts München das OLG angerufen. Dass die Partie zwischen Schalke und Schweinfurt am Dienstag gestoppt wird, ist unwahrscheinlich; nun geht es eher um Schadenersatz.
Der Drittliga-Aufsteiger fühlt sich im Recht, auch moralisch. "Wir werden jetzt so dargestellt, als hätten wir den deutschen Fußball ruiniert. Es ist aber doch wichtig, dass sich ein Verein traut, bei solch einer großen Thematik vor die Gerichte zu ziehen", fand Kothny.
Der BFV hatte während des ersten Corona-Lockdowns beschlossen, seine Regionalliga-Saison zu unterbrechen, den Tabellenführer Türkgücü als Aufsteiger zu melden und die zweitplatzierten Schweinfurter dafür im DFB-Pokal antreten zu lassen. Gegen diesen Kompromiss aber gingen die Münchner vor und gab vor Gericht vor allem Verfahrensfehler an.