Fix! Andreas Heraf wird neuer Trainer vorn Türkgücü München

München - Habe d’Ehre, Andreas Heraf. Der Ex-Profi übernimmt mit sofortiger Wirkung das Amt des Cheftrainers bei Türkgücü und ließ am Montag bei seiner offiziellen Vorstellung – wie es sich für einen gebürtigen Wiener gehört – gleich mal ein bisserl seinen Schmäh spielen: "Wenn man in Deutschland arbeiten kann – und wenn es auch nur die Dritte Liga ist – dann ist es für einen österreichischen Trainer eine große Chance und Herausforderung."

Zunächst steht für ihn und seinen Co-Trainer Goran Djuricin (47) wohl mehr die Herausforderung im Vordergrund, schließlich haben sich am ersten von Migranten gegründeten Verein, der es in den deutschen Profifußball geschafft hat, schon zahlreiche Vorgänger die Zähne ausgebissen.
In der rund eineinhalb-jährigen Phase der Drittliga-Zugehörigkeit haben die Münchner mit Alexander Schmidt, Serdar Dayat, Petr Ruman und Peter Hyballa bereits vier Cheftrainer verschlissen. Und Heraf will natürlich mit aller Macht verhindern, allzu schnell als Nummer fünf in die Türkgücü-Historie einzugehen.
Darum ist Türkgücü von Andreas Heraf überzeugt
Was den 54-Jährigen wie auch Geschäftsführer Max Kothny so zuversichtlich stimmt, ist die Erfahrung, die Heraf von seiner letzten Station, dem SV Ried, mitbringt.
Beim österreichischen Bundesligisten hatte er es mit einer ähnlich komplizierten Situation zu tun, wie nun bei Türkgücü: dem Abstiegskampf. Nur dank des 2:2 am letzten Spieltag des Jahres gegen den SC Verl steht Türkgücü noch knapp über dem Strich. Das war offensichtlich auch ein entscheidender Faktor für die Türkgücü-Macher bei der Trainer-Suche. "Am Ende war das Entscheidende die Erfahrung mit einer Situation, in der wir sind. Beide Trainer konnten ähnliche Situationen in ihrer Karriere bereits mit Bravour meistern", erklärt Kothny.
Trotz guter Ergebnisse: Darum wurde Heraf bei Türkgücü entlassen
Im April dieses Jahres wurde Heraf beim SV Ried zum Cheftrainer befördert und sicherte dem Klub mit nur einer Niederlage aus zehn Spielen den Klassenerhalt. In der Hinrunde der neuen Saison führte er das Team dann sogar bis auf Rang vier. Aufgrund unterschiedlicher sportlicher Auffassungen einigten sich Heraf und die Rieder-Bosse dann aber auf eine vorzeitige Trennung.
Nun also der Neustart in München. Oder um es auf wienerisch zu sagen: Heraf und Türkgücü – mal schauen, wie sich das am Ende ausgeht...