Ex-Löwe Berzel über Mölders: "Morgen wird die Freundschaft für 90 Minuten ruhen"
München - Nach drei Jahren beim TSV 1860 wurde der Vertrag von Fan-Liebling Aaron Berzel im vergangenen Sommer nicht verlängert, der 28-Jährige wechselte ablösefrei zum neuen Lokalrivalen und Aufsteiger Türkgücü München.
Innerhalb kürzester Zeit hat sich Berzel beim frischgebackenen Drittligisten zum Stammspieler und Leistungsträger entwickelt. Bis auf das Spiel beim FSV Zwickau, als er gelbgesperrt fehlte, spielte der Innenverteidiger in dieser Saison bisher jede Partie durch.
Berzel und Mölders sind gute Freunde
Am Samstag trifft Berzel nun mit seinem neuen Verein auf seine ehemaligen Mannschaftskameraden – um 14 Uhr steigt das Derby im Grünwalder Stadion (Magenta Sport, BR und im AZ-Liveticker). Dann bekommt es Berzel auch mit Löwen-Routinier Sascha Mölders zu tun, zu dem er eine besonders enge Beziehung pflegt. Beide sind gut befreundet, telefonieren oft nach den Spielen miteinander und stehen in regelmäßigem Austausch.

So auch in der Woche, wenngleich der Kontakt "ein bisschen weniger" war, wie Berzel auf der Pressekonferenz am Freitag sagt. "Ich glaube, wir sind dann beide auch auf das Spiel fokussiert, aber natürlich hat man immer noch Kontakt." Berzel, der bei den Anhängern der Sechzger äußerst beliebt war, hat laut eigener Aussage sogar einige Nachrichten von Fans bekommen. "Die haben mich dann gebeten, dass ich morgen bitte nicht ganz so gut spiele. Aber sowas ist ja ganz normal."
Die Löwen-Fans werden sich jedoch umsonst Hoffnungen machen, denn Berzel ist höchst motiviert. "Ich werde für Türkgücü morgen alles in die Waagschale werfen, was mir zur Verfügung steht – und wir werden dann natürlich versuchen, das Spiel für uns zu entscheiden. (...) Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich morgen 100 Prozent geben werde."
Schmidt: "Aaron ist ein anderer Mensch auf dem Platz"
100 Prozent – vor allem im Duell mit Mölders, den er als Innenverteidiger vom eigenen Kasten weghalten muss. "Natürlich wird es zum Duell kommen. Und ich hoffe, dass die Freundschaft dann ruht", sagte Türkgücü-Trainer Alexander Schmidt am Freitag – und fügte schmunzelnd hinzu: "Wer den Aaron kennt, der weiß: Wenn der Schiri das Spiel anpfeift, dann ist der Aaron ein anderer Mensch auf dem Platz. Wie wir alle wissen, Gott sei dank!"
Eine Wette mit Mölders gab es laut Berzel zwar nicht, jedoch seien beide "Sportsmänner genug, dass wir wissen, dass wir uns da morgen in den 90 Minuten gegenseitig beackern werden und da die Freundschaft für 90 Minuten auch mal ruht." Ärger zwischen den guten Freunden ist nicht zu befürchten – egal, wie das Spiel am Samstag ausgeht. "Aber danach werden wir uns in die Arme fallen und dann trinken wir wahrscheinlich auch mal wieder das ein oder andere Bierchen."
Über seinen neuen Arbeitgeber sagt Berzel: "Türkgücü hat mir im Sommer eine absolut gute Perspektive vorgestellt, die mich überzeugt hat, auch hier in München zu bleiben. (...) Es ist schön, hier was aufzubauen und deshalb fühle ich mich auch super wohl."