Der Fußball ist wieder zurück im Münchner Dantestadion

Vor 17 Jahren erzielte hier Luca Toni sein allererstes Tor für den FC Bayern, an diesem Samstag wird endlich wieder in Gern gekickt. Die AZ erinnert an legendäre Spiele - und erklärt, was der Verein Türk Gücü nun hier plant.
von  Felix Müller
Markantes historisches Tribünengebäude von außen.
Markantes historisches Tribünengebäude von außen. © Sigi Müller

München - Hier wurde das erste Frauen-Länderspiel in München gespielt: Deutschland gegen Holland 1957. Hier spielte Türk Gücü in den 80er-Jahren in der damals drittklassigen Bayernliga vor 12.000 gegen die Löwen. Hier schoss Luca Toni 2007 sein allererstes Tor für den FC Bayern: in einem Testspiel gegen den benachbarten FT Gern, den Heimatverein von Philipp Lahm.

Sein allererstes Tor für die Bayern: Luca Toni trifft im Sommer 2007 im Testkick gegen den FT Gern vor prall gefüllten Tribünen im Dantestadion.
Sein allererstes Tor für die Bayern: Luca Toni trifft im Sommer 2007 im Testkick gegen den FT Gern vor prall gefüllten Tribünen im Dantestadion. © AZ-Archiv

An diesem Wochenende kehrt der Fußball ins Dantestadion zurück - mit Türk Gücü, das hier wie berichtet in der neuen Spielzeit Heimspiele austragen darf.

Fußball im Dantestadion: 4612 Zuschauer sind zu den Spielen zugelassen

In jenem Stadion am Westfriedhof also, das zuletzt vor allem für American Football genutzt wurde. Einst durften mehr als 30.000 rein, das Luca-Toni-Tor sahen auch noch 10.000. Wie das Sportreferat am Freitag auf AZ-Anfrage erklärte, sind bei den kommenden Fußballspielen nur noch 4612 Zuschauer zugelassen. Selbst das dürfte aber eine theoretische Grenze sein. Türk Gücü, vor zwei Jahren noch Drittligist mit selbst erklärten hohen Ambitionen, ist wieder abgestürzt in die Regionalliga und von einer Euphorie ist auch bei den Münchnern mit türkischen Wurzeln nichts zu spüren. Immerhin: Man darf nun acht Heimspiele in der Stadt austragen (für die restlichen ist Heimstetten vorgesehen).

An diesem Samstag ist der Gegner um 14 Uhr die SpVgg Hankofen-Hailing, als Nächstes kommt am 31. August Eintracht Bamberg. Unter die Zuschauer könnten sich dann manche Stadion-Nostalgiker mischen, die Fußball sehen wollen und nicht Football - der wie bisher im Stadion bleibt. Den Steuerzahler übrigens kostet das Projekt fast nichts. Auf Nachfrage heißt es von der Stadt lediglich, man habe eine Erhöhung der Banden sowie "die Beschaffung und Verankerung der Fußballtore" vorgenommen. Klingt nicht nach erheblichen Investitionen.

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