Corona-Fälle bei Türkgücü München: Zwickau-Spiel abgesetzt

Zwickau/München – Am Freitag wurde Alexander Schmidt 52 Jahre alt. Groß zum Feiern wird Türkgücüs Trainer nicht zu Mute gewesen sein, denn seinen Geburtstag verbrachte er in Quarantäne. Der Grund: In der Nacht auf Freitag erhielt er die Schock-Nachricht, dass sich drei Personen aus dem Verein mit dem Coronavirus infiziert haben.
Das Münchner Gesundheitsamt verordnete für 18 Spieler sowie Mitglieder des Trainer- und Betreuerstabs umgehen Isolation, weshalb die eigentlich für Freitag angesetzte Partie des Drittliga-Aufsteigers beim FSV Zwickau kurzfristig abgesetzt werden musste.
Infizierte Türkgücü-Spieler und -Betreuer sind symptomfrei
Zumindest aus medizinischer Sicht konnte Türkgücüs Geschäftsführer Max Kothny am selben Tag vorsichtige Entwarnung geben. Den drei betroffenen Spielern und Betreuern gehe es gut, "sie zeigen keine Symptome", wie der 23-Jährige gegenüber der AZ versichert. Wie es allerdings sportlich weitergeht, bzw. welche weitere Folgen die Corona-Fälle für den Verein haben werden – abgesehen von der Spielabsage vom Freitag – , ist völlig unklar. Angesichts der verhängten Quarantäne ist natürlich auch das Derby am nächsten Sonntag (1. November) gegen den FC Ingolstadt in Gefahr.
Ebenso wenig ist klar, wer sich, wie, wann und wo infiziert hat. Man befinde sich im engen Austausch mit dem Münchner Gesundheitsamt, die Kontaktverfolgung laufe gerade erst an, so Kothny.
Wie viele Corona-Fälle kommen noch?
Außerdem ist nicht auszuschließen, dass noch weitere positive Fälle dazukommen könnten. Denn die Testungen erfolgten am Donnerstagvormittag, also bevor das Team in den Bus stieg, um die Reise nach Sachsen anzutreten.
Mehrere Stunden auf engsten Raum – gut möglich also, dass sich weitere Menschen im Verein angesteckt haben. Das weiß auch Kothny, der Donnerstagnacht die höchst unerfreuliche Aufgabe ("Das ist nicht schön") hatte, den Betroffenen telefonisch ihr positives Testergebnis mitzuteilen.
Türkgücü: Weitere Corona-Tests am Samstag
Und schließlich zeigt der Fall Türkgücü auch, wie schnell es gehen kann: "Beim letzten Test am Montag waren noch alle Ergebnisse negativ. Aber man weiß natürlich nicht, wass in der Zwischenzeit passiert ist", erklärt der Türkgücü-Macher.
Nachdem die Mannschaft am Freitag nach München zurückgekehrt war, wurde sie sofort abgeschirmt. Weitere Tests standen am Samstagvormittag an, erst dann wird man wissen, ob sich weitere Personen aus dem verein mit dem Virus angesteckt haben.