Zutrauen gesucht: Zeigt der TSV 1860 gegen den SC Freiburg eine Reaktion?

Trainer Köllner nimmt seine Löwen nach zwei Pleiten in Serie in Schutz, fordert aber in Freiburg eine Reaktion: "Wir müssen liefern!"
von  Matthias Eicher
Münchens Trainer Michael Köllner steht im Stadion.
Münchens Trainer Michael Köllner steht im Stadion. © Robert Michael/dpa/Archivbild

München - Nächstes Spiel, nächstes 0:1: Sie wollten so gerne die derbe Bayreuth-Blamage reparieren, doch herausgekommen ist stattdessen die zweite Pleite in Serie. Was nun, Herr Köllner?

"Wenn ich manche Dinge verfolge, habe ich das Gefühl, wir sind Vierzehnter. Wir sind ja nicht unerfolgreich", meinte Sechzigs Trainer Michael Köllner grantig über die Stimmung nach der jüngsten Mini-Niederlagenserie, nach der 1860 immer noch auf Rang zwei steht. Der 52-Jährige ist natürlich auch enttäuscht über das Resultat gegen den Konkurrenten, der sich dank des Auswärtsdreiers näher an die Löwen herangepirscht hat. Aber, so Köllner: "Wenn du auf Rang zwei schon Druck hast, was hast du dann auf Rang fünf?"

TSV 1860 München: Gegen SC Freiburg II muss ein Erfolgserlebnis her

Damit 1860 nicht noch dorthin abrutscht, muss im nächsten Auswärtsspiel am Mittwoch (19 Uhr) beim nächsten Verfolger SC Freiburg II ein Erfolgserlebnis her – am besten ein Dreier. Damit das klappt, tat Köllner dreierlei: Fans und Umfeld zu Realismus ermahnen, seine Mannschaft in Schutz nehmen – aber auch eine klare Forderung aussprechen.

"Die Dritte Liga ist leider kein Sprint. Auch ich wäre gerne mit 20 Punkten Abstand vorne", meinte Köllner, rechnete aber den weiteren Saisonverlauf und die Gesetzmäßigkeiten des Profifußballs vor: "Das Ziel heißt Mai. Im Oktober, November oder Dezember ist noch keiner aufgestiegen!"

Der 1860-Chefcoach versteht "den Unmut der Fans, denn keiner will verlieren, auch wir haben gestern keine Party gefeiert".

Löwen-Coach Michael Köllner: "Die erste Halbzeit war sehr gut"

Zudem stellte er seinen Kickern nach der schwachen Leistung in Bayreuth ein deutlich besseres Zeugnis aus. "Die erste Halbzeit war sehr gut, besser als gegen Wehen Wiesbaden", verglich er die Leistung mit dem, insgesamt überzeugenden 3:1-Sieg zuvor. Der 52-Jährige hat nicht ganz Unrecht, schließlich hätte sich Saarbrücken über eine Niederlage mit zwei, drei Toren Abstand nicht beklagen dürfen. . .

Und dennoch: Weil an den beiden vergangenen Wochenenden keine Punkte aufs Löwen-Konto wanderten, soll nun bei den Breisgauern (28 Punkte, Dritter) die Trendwende her.

Köllner fand auch hier klare Worte, was er nun von seinem Team erwartet: "Wir müssen schon schauen, dass die Mannschaft auch bei Rückschlägen größeres Selbstbewusstsein entwickeln muss."

Den Blauen fehle "die letzte Konsequenz, das letzte Zutrauen", sagte er. Doch woher nehmen, wenn nicht stehlen? Wo ist es bloß, dieses Zutrauen in die eigene Stärke?

"Wir müssen konstant liefern!"

"Das Spiel gegen Saarbrücken war schwer zu verkraften", gab Köllner ehrlich zu und verwies auf hängende Köpfe bei den Löwen. Umso schneller sollten sie es durch Training, durch die kleinen Erfolge auf dem Rasen, aber auch dem Blick auf die Tabelle wiederfinden. "Also ich empfinde es schon als sehr angenehm, auf Rang zwei zu stehen", sagte Köllner, der damit nebst der ebenfalls ausbleibenden Ergebnisse der Konkurrenz auch die Qualität der Giesinger herausstreichen wollte.

Ohne Leandro Morgalla, aber vielleicht mit der ein oder anderen Rotationsidee will der Coach dem Giesinger Frust begegnen: "Wir haben einen sehr guten Kader und können an mehreren Stellschrauben drehen." Denn auch Köllner weiß, was es für das große Ziel braucht: "Wir müssen konstant liefern!"

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