Zurück in der Heimat: Lauth fühlt sich wieder geliebt

Der Löwen-Stürmer hat einen echten Lauf. Sogar das Kämpfen und Grätschen macht ihm jetzt Spaß.
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Blaue Freunde: Die Onsabrück-Torschützen Nik Ledgerwood (links) und Benny Lauth feiern zusammen.
Bongarts/Getty Images Blaue Freunde: Die Onsabrück-Torschützen Nik Ledgerwood (links) und Benny Lauth feiern zusammen.

MÜNCHEN - Der Löwen-Stürmer hat einen echten Lauf. Sogar das Kämpfen und Grätschen macht ihm jetzt Spaß.

Eigentlich ist Benny Lauth dafür bekannt, dass er sich eher emotionslos und schüchtern gibt – doch am Montag, einen Tag nach dem 2:0-Triumph des TSV 1860 in Osnabrück und Saisontreffer Nummer 4, ließ der Löwen-Torjäger einen Blick in sein Innerstes zu: „Das Jahr in Hannover hätte ich mir sparen können“, sagte er im Gefühl, dass er seine Vergangenheit nun bewältigt hat. „So was kommt im Leben mal vor, dass es nicht passt. Es ist gut, dass ich das nach schon einem Jahr erkannt habe.“ Gut vor allem für die Löwen.

Bei Hannover 96 erlebte der Ex-Nationalspieler (fünf Länderspiele) seine bislang schlimmste Zeit als Profi-Fußballer: Verschmäht von den eigenen Fans, gedemütigt vom Trainer. Er war in Niedersachsen nie mehr als ein Joker.

Für Lauth ist Hannover im Rückblick nicht mehr als ein zwölfmonatiges Missverständnis, das es zu korrigieren galt – und das war wohl nur bei 1860, seinem Heimatverein, möglich. „Ich habe hier zwar auf viel verzichten müssen“, sagte Lauth gestern und meint die Gehaltseinbußen in Folge seines sportlichen Abstiegs in die Zweite Liga, „aber ich habe hier auch viel gewonnen.“

Nestwärme zum Beispiel, die Stadt München, sein vertrautes Umfeld, die Familie – und den Verein, der ihn einst groß gemacht und ihm Millionen-Verträge möglich machte: „Das ist mit nichts zu bezahlen“, sagt der 27-Jährige. „ich fühle mich bei den Löwen einfach wohl, habe hier Spaß und bin glücklich, dass ich hier spielen darf. Es ist etwas anderes dabei zu sein, als nicht zu spielen – das ist ein großer Unterschied.“

Natürlich hat Lauth aber auch an sich selbst gearbeitet. Auch um in der Zweiten Liga bestehen zu können, hat er einen Imagewandel vollzogen: Lauth ist willig, energisch, giftig. Attribute, die man von ihm lange nicht kannte. In Osnabrück erlebte man Lauth permanent grätschen, fighten und laufen.

„Wir haben immer gewusst, was Benny kann“, versicherte gestern Rücken-Patient Daniel Bierofka bei seinem Kurz-Besuch am Trainingsgelände. „Lauth hat hat jetzt die Wettkampfhärte, die er in Hannover nicht hatte.“

Lauth hat einen Lauf: Inzwischen ist er beim TSV 1860 vom Mitläufer zur Führungskraft gereift, Torschütze ist er sowieso – und die Löwen-Fans haben ihn ganz fest ins Herz geschlossen. Was Sportdirektor Stefan Reuter in seinen Handlungen bestätigt. Er hat Lauth im Sommer im zweiten Versuch verpflichtet, nachdem der HSV, Lauths Ex-Verein, ihm im Winter 2006 noch einen Korb gegeben hatte.

Nun aber ist Reuter zufrieden: „Es ist schon beeindruckend, wie Benny die Dinger reinmacht. Ich habe immer vermutet, dass er bei 1860 so funktioniert.“ Jetzt hat er den Beweis.

Oliver Griss

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