Zukunft der Löwen: Ins Blaue hinein

Trainer Maurer und Sportchef Hinterberger müssen die neue Saison planen, wissen aber nicht, wie viel Geld beim TSV 1860 vorhanden ist
Marco Plein |
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Blickt in eine unsichere Zukunft: Löwen-Trainer Reiner Maurer.
Rauchensteiner/AK Blickt in eine unsichere Zukunft: Löwen-Trainer Reiner Maurer.

Trainer Maurer und Sportchef Hinterberger müssen die neue Saison planen, wissen aber nicht, wie viel Geld beim TSV 1860 vorhanden ist.

München - Der Wandel kam abrupt, und seine Folgen bringen viele Fragen mit sich. Noch vor zwei Wochen standen bei den Löwen die Zeichen auf Sturm, mit aller Macht wollten sie sich an die Aufstiegsplätze herankämpfen, Hoffnung gab es nach einer langen Erfolgsserie genug. Doch dann folgten einige Rückschläge – und schon geht es beim TSV 1860 kaum noch darum, wie man die nach dem Freitagabendspiel in Dresden (bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe nicht begonnen) letzten sieben Saisonpartien bestreitet und mehr darum, wie man die vielen Fragen bezüglich kommender Runde zu beantworten gedenkt.

Zwar müht sich Trainer Reiner Maurer, die Lage nach außen als wenig besorgniserregend darzustellen: „Wenn ich die aktuelle Situation mit der vor einem Jahr vergleiche, haben wir jetzt fast schon Luxus. Wir standen vor dem Zusammenbruch.” Und doch gibt der Allgäuer auch im März 2012 offen zu: „Wir haben eine absolut schwierige Lage vor uns, wir werden einen Umbruch haben. Das ist ein riesiger Nachteil für uns.”

Konkret geht es dem Löwen-Trainer darum, dass er zusammen mit Sportchef Florian Hinterberger in Abhängigkeit vom Verhalten der zerstrittenen Gesellschafter der KGaA – 1860 e.V. und Investor Ismaik – arbeiten muss, was die beiden von Tag zu Tag mehr verärgert. Wie hilflose Marionetten müssen sie während der Restspiele die kommende Saison planen. Es ist eine Arbeit im Ungewissen, quasi ins Blaue hinein. Die AZ zeigt die Problemfelder auf:





Unsicherheit: Als ob die Kaderplanung aufgrund der Abgänge von Kevin Volland
und Stefan Aigner sowie den möglichen Weggängen von Antonio Rukavina (Hinterberger: „Wir liegen weit auseinander”) und Djordje Rakic („Er hat um Zeit gebeten”) nicht schon schwer genug wäre, sind die Löwen nun dazu gezwungen, zwei unterschiedliche Modelle aufzustellen: 1. Ismaik und 1860-Präsident Dieter Schneider
finden keine Lösung. Dann wäre Sechzig auf ablösefreie Spieler aus der zweiten oder dritten Liga angewiesen - auch ältere Erstligaprofis mit auslaufendem Vertrag kämen infrage. 2. Die Gesellschafter erzielen eine Einigung, Ismaik stellt Geld in Form von Darlehen zur Verfügung. In dem Fall dürfte der TSV 1860 sogar Ablösesummen zahlen. Selbst Spieler mit siebenstelligen Marktwerten kämen dann in Betracht.




Kaderlücken:
Aktuell stehen nur elf zweitligaerprobte Profis für kommende Saison unter Vertrag (Kiraly, Ochs, Vallori, Schindler, Feick, Bülow, Stahl, Bierofka, Halfar, Maier, Lauth). Vor allem im Angriff und für die Außenpositionen müssten sich die Löwen mit Neulingen kräftig eindecken. Maurer: „Wir wollen Spieler haben, mit denen wir wachsen können.” Weil der Trainer einen großen „Umbruch” fürchtet, plant er im Sommer lange acht Wochen Vorbereitungszeit ein: „Es wird nicht einfach werden. Also brauchen wir die Zeit.”




Außendarstellung: Zwar will 1860 laut Geschäftsführer Robert Schäfer „nächstes Jahr angreifen” und „übernächstes Jahr aufsteigen”. Doch von diesem Plan ist man gerade weit entfernt. Für Maurer, dem es besonders wichtig ist, „dass die Leute merken, dass es hier in die richtige Richtung geht”, kommt die Vorbereitung auf die kommende Saison einem Neustart gleich. Spätestens im Jahr zwei nach dem Investor-Einstieg hatten sich auch die Löwen-Fans mehr Schwung und Angriffslust erhofft – aktuell sind nur Lethargie und Stillstand zu verspüren. Doch Maurer verspricht: „Wir werden die Probleme lösen und nächstes Jahr eine bessere Mannschaft als dieses Jahr haben.” Wie? Das bleibt vorerst sein Geheimnis. 

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