Zoff um Wettberg

Karsten Wettberg spaltet die Traditions-Löwen. Der ehemalige Vize-Präsident organisierte ohne Absprache mit 1860-Teamchef Matthias Imhof, ein eigenes Benefizspiel in Kiefersfelden. Winkler: "Wettberg ist Geschichte."
von  Abendzeitung
Er spaltet die Traditions-Löwen: Karsten Wettberg
Er spaltet die Traditions-Löwen: Karsten Wettberg © Oliver Griss

MÜNCHEN - Karsten Wettberg spaltet die Traditions-Löwen. Der ehemalige Vize-Präsident organisierte ohne Absprache mit 1860-Teamchef Matthias Imhof, ein eigenes Benefizspiel in Kiefersfelden. Winkler: "Wettberg ist Geschichte."

Die Traditionsmannschaft des TSV 1860 ist so etwas wie das Flagschiff des in der Zweiten Liga dümpelten Klubs: Zu den Hauptdarstellern gehören der zweimalige Bundesliga-Torschützenkönig Martin Max (39), Bernhard Winkler (41), Micky Stevic (38) – oder auch Bubi Bründl (61). Sie stehen für alte Erfolge bei den Blauen – und rühren im Umland mit ihren Gastspielen noch immer die Werbetrommel für 1860. Doch jetzt wird der Stolz des Klubs gespaltet – ausgerechnet vom neuen 1860-Aufsichtsrat .

Der Vorwurf

Der ehemalige Vize-Präsident organisierte ohne Absprache mit 1860-Teamchef Matthias Imhof, dem Aufstiegshelden von 1994, ein eigenes Benefizspiel in Kiefersfelden. Dafür warb Wettberg das Trio Martin Max, Daniel Hoffmann und Roland Kneißl ab, während die Traditionself zum selben Zeitpunkt beim fünfjährigen Jubiläum des 1860-Fanclubs „Hartseelöwen" in Eggstätt spielte – und mit 11:1 gewann.

Die Konsequenz

Die Traditionself bricht mit Wettberg. Imhof (40) deutlich zur AZ: „Wir wollen den Verein repräsentieren und Wettberg macht ein linkes Ding. Unser Termin stand bereits seit Oktober 2007 fest. Wettberg betreibt ein falsches Spiel mit uns – und so was will im Aufsichtsrat des TSV 1860 mitwirken. Bei uns ist jedenfalls die Tür für Wettberg zu, er hat bei uns verloren."

Auch Bernhard Winkler, der erfolgreichste noch lebende 1860-Bundesliga-Torschütze (65 Tore), ist mit Wettberg fertig. Am Donnerstag sagte der 41-Jährige zur AZ: „Wettberg ist für uns endgültig Geschichte. Er hat hinter unserem Rücken gearbeitet, wir haben kein Vertrauen mehr zu ihm. Aber es passt ja zu 1860, dass Leute immer wieder gegeneinander ausgespielt werden. Es ist schade, dass Spieler wie Martin Max lieber für Wettberg kicken."

Und was sagt Wettberg selbst zur Posse um die Traditions-Löwen? Der 66-jährige Ex-Trainer des TSV 1860 gibt sich irritiert und wehrt sich in der AZ: „Das lasse ich mir nicht gefallen, ich bin kein Feind der Traditionsmannschaft." Und dann lobt sich Wettberg selbst für seine Dienste bei den Löwen: „Früher hat sich keiner für diese Mannschaft interessiert – ich habe sie zu dem gemacht, was sie verdient. Jetzt bekommen sie wenigstens für die Allianz Arena genügend Eintrittskarten."

Oliver Griss

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