Zeigt Euch, Löwen!

MÜNCHEN Friedhelm Funkel hat genug. Genug von den Fehlern der vergangenen Wochen. Genug vom oft leichtsinnigen Auftreten seiner Spieler. Er fordert: "Wir dürfen in der Rückwärtsbewegung nicht mehr so naiv sein. Wir brauchen ein geschicktes Stellungsspiel und müssen einfach weniger Fehler machen."
Wenn am Montag (20.15 Uhr) die SpVgg Greuther Fürth in die Allianz Arena kommt, geht es für den TSV 1860 darum, den Abstand zur Abstiegszone zu vergrößern. Bei einer Niederlage wären es nämlich lediglich zwei Zähler Vorsprung auf Platz 16. Und Greuther Fürth wäre neuer Tabellenführer. "Das wollen wir verhindern", sagt Funkel und plant für Montagabend mit der einen oder anderen Änderung. Personell wie taktisch. "Die Ausrichtung wird ein Stück weit offensiver sein", verrät er. Offensiver als zuletzt. Als der 59-Jährige beim Sieg in Bielefeld gerade mal drei Offensivspieler aufgeboten hatte.
Funkel ist jetzt gefordert, zum Erfolg verpflichtet – aber auch, das Löwen-Spiel endlich attraktiver werden zu lassen. Der Anfang muss her und soll vor allem von drei Akteuren gemacht werden, die in dieser Saison bisher viel zu selten die Erwartungen erfüllen konnten. Zeigt Euch, Löwen!
Benny Lauth: Seit 927 Minuten ist der einstige Löwen-Knipser ohne Tor. Die 1000-Minuten-Marke könnte er schon gegen Fürth knacken. Noch nie war Lauth so harmlos – obwohl er das volle Vertrauen von Funkel genießt. "Das Vertrauen muss ich jetzt endlich mal zurückzahlen. Ich muss den Bann brechen, das Tor machen", sagt Lauth der AZ. Der 31-Jährige appelliert aber auch an die Mitspieler: "Wir müssen unser Spiel nach vorne verbessern. Wir haben nicht wirklich viele Chancen. Dann ist es auch einfacher, Tore zu schießen." Eine Kritik, die auch Daniel Adlung und Moritz Stoppelkamp betrifft.
Daniel Adlung: Beim heutigen Gegner hat Adlung von 2001 bis 2005 die Jugendmannschaften durchlaufen und schaffte später den Sprung zum Profi. Bei den Löwen ist Adlung gesetzt. In allen Spielen dieser Saison stand der 26-Jährige auf dem Platz, enttäuschte bisher aber genau so oft. Kein Tor, keine Vorlage, kaum Chancen. Viel zu wenig für einen der wenigen Offensivspieler beim TSV 1860. Auch weil Adlung seine Verpflichtung bislang überhaupt nicht rechtfertigen konnte, haben die Löwen den schlechtesten Angriff der Liga (11 Tore in 14 Spielen).
Moritz Stoppelkamp: Gilt als bester Techniker im Löwen-Kader. Trägt den Spitznamen "Stoppelinho". Ist von südamerikanischem Glanz aber mindestens genau so weit entfernt wie die Löwen vom Aufstiegsrennen. Viele seiner Aktionen enden im Nichts. Hat zwar 36 Torschüsse vorbereitet, aber nur zwei Tore. Da geht mehr.