Zäh, aber erfolgreich: Löwen beenden Negativserie

Im Abstiegskampf feiern die Löwen einen wichtigen 2:1-Heimsieg gegen Würzburg, tun sich aber lange Zeit schwer. „Hätten wir nicht gesiegt, wäre es ganz dunkel geworden“, meint Ex-Kapitän Stefan Aigner.
München - Durchschnaufen, Löwen! Der TSV 1860 hat das bayerisch-fränkische Derby am Freitagabend 2:1 (0:0) gegen die Würzburger Kickers gewonnen – ein wichtiger Sieg im Abstiegskampf. Winter-Zugang Abdoulaye Ba (67. Minute) und Michael Liendl (78.) per Foulelfmeter trafen für Sechzig, Peter Kurzweg konnte nur noch verkürzen (90.+2). Es war lange Zeit ein zäher Auftritt der Sechzger. Zäh, aber erfolgreich.
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„Bielefeld hat gewonnen. Hätten wir nicht gesiegt, wäre es ganz dunkel geworden“, meinte Ex-Kapitän Stefan Aigner erleichtert. Maximilian Wittek monierte: „Wir hatten leichtsinnige Ballverluste in der Vorwärtsbewegung, waren nicht wach genug, haben die Härte der Würzburger nicht angenommen. Es war dann wichtig, dass wir unsere Arbeit gemacht haben.“
Löwen-Coach Vitor Pereira hatte im Vergleich zur Niederlage bei Hannover 96 (0:1) einmal umgestellt. Für Routinier Kai Bülow durfte Youngster Florian Neuhaus einen Tag nach seinem 20. Geburtstag von Beginn an ran. Doch die Sechzger spielten bis Mitte der zweiten Halbzeit zurückhaltend. Gefährlich waren anfangs nur die Franken. Nach einem Standard stand Tobias Schröck völlig frei am Fünfmeterraum, verstolperte aber vor Stefan Ortega den Ball. Pereira kauerte früh an der Coaching-Zone. Auffällig: Vorne kreuzten Amilton, Ivica Olic und Stefan Aigner ungemein viel. Chancen resultierten lange aber keine aus dieser Variante.
Die erste Chance war Zufall
Im Gegenteil: Die Kickers waren am Drücker. So musste Ba den Ball in höchster Not vor Elia Soriano wegspitzeln (19.). Die erste Chance der Giesinger war ein Zufallsprodukt. Neuhaus verlor im Spielaufbau den Ball, doch er wurde so angeschossen, dass der Ball zu Olic abprallte. Nur: Der Routinier kam einen Schritt zu spät. Sechzig erhöhte die Schlagzahl. Nach 34 Minuten zog Wittek aus der Distanz ab. Würzburgs Torwart Robert Wulnikowski lenkte den Ball über die Latte. Pereira war sichtlich stinksauer. Nach einem missglückten Flankenball von Neuhaus motzte der Portugiese wutentbrannt in Richtung Ersatzbank.
Nach der Pause brachte Pereira Michael Liendl in die Partie. Prompt wäre beinahe die Führung gefallen. Bei einem Konter ging Olic aber alleine auf das Tor zu, anstatt in die Mitte auf Aigner zu spielen. Dann kam Ba, der an diesem Abend beste Sechzger. Nach einem Eckstoß wuchtete der Senegalese den Ball ins Tor, das 1:0 (67.). Aber: Beinahe wäre postwendend der Ausgleich gefallen. Soriano nutzte eine Konfusion in der Löwen-Abwehr nicht und zielte aus kürzester Distanz am langen Pfosten vorbei (71.). Und Schröck verstolperte aus fünf Metern (73.).
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Die Sechzger reagierten clever. Stefan Aigner holte einen Strafstoß raus und Liendl machte das, was er aus elf Metern immer macht – er verwandelte. „Ich würde gerne von Anfang an spielen“, meinte er nach dem Spiel. Schließlich hatte Sechzig Glück, dass der Anschlusstreffer erst in der Nachspielzeit fiel. Pereira atmete danach tief durch: „Der Gegner war schwer zu knacken. Wir haben nicht das beste Spiel gemacht, aber drei wichtige Punkte geholt.“