Youngster Johann Djayo startet beim TSV 1860 durch

Extra-Lob für Junglöwe Johann Ngounou Djayo: "Er kann auch Risiko gehen, das brauchen wir."
Matthias Eicher
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Djayo kam im Sommer aus der U19 der Löwen und hat einen Vertrag bis 2022.
Djayo kam im Sommer aus der U19 der Löwen und hat einen Vertrag bis 2022. © imago images/Passion2Press

München - Dennis Dressel ist der Mann der Stunde bei den Löwen. Sein phänomenaler Viererpack beim 6:1-Schützenfest der Sechzger am vergangenen Samstag gegen den Halleschen FC war es, der alles überlagerte. Dabei hat ein junger Mann namens Johann Ngounou Djayo etwas stiller und leiser ebenfalls für ein Ausrufezeichen gesorgt.

Köllner über Djayo: "Der Junge ist einen Schritt weiter"

Der erst 19-jährige Offensiv-Kollege Dressels kämpft derzeit darum, es dem längst zum Stammspieler gereiften Junglöwen aus dem Nachwuchsleistungszentrum gleichzutun und den Sprung zu den Profis zu schaffen. Nach seinem Drittliga-Debüt gegen den FSV Zwickau (3:1) in der Nachspielzeit hat Djayo bisher fünf Joker-Einsätze und 34 Einsatzminuten gesammelt - und gegen Halle erstmals einen Assist: Knapp eine Viertelstunde vor Spielende schenkte Cheftrainer Michael Köllner dem Youngster das Vertrauen. Djayo zahlte es wenig später mit seiner Vorlage zum 6:1-Endstand durch Erik Tallig zurück.

"Der Junge ist einen Schritt weiter. Er war lebendig im Spiel, er war trickreich. Mir hat besonders gut gefallen, dass er dem Erik Tallig den Ball mit nur einem Kontakt aufgelegt hat", urteilte Köllner auf AZ-Nachfrage über Djayo. Der 50-Jährige wisse, dass er nicht immer nur seinen bereits etablierten Leistungsträgern der Startelf vertrauen könne: "Es ist gut für uns, wie er sich entwickelt, denn wir brauchen am Ende mehr als elf oder zwölf Spieler."

Trainer Michael Köllner (rechts) hält große Stücke auf Löwen-Youngster Djayo.
Trainer Michael Köllner (rechts) hält große Stücke auf Löwen-Youngster Djayo. © imago images/Passion2Press

Johann Ngounou Djayo: Seit 2014 bei den Löwen

Djayo ist gebürtiger Dachauer, er wechselte 2014 vom TSV Dachau 1865 zu den fünf Jahre früher gegründeten Sechzgern. Dort durchlief er die Nachwuchsabteilungen. In der Vorbereitung wurde die Hängende Spitze, die auch beide Flügel bekleiden kann, schließlich zu den Profis hochgezogen.

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"Es ist erstaunlich, was für ein bulliger Typ der Johann Ngounou Djayo ist", charakterisierte Stefan Lex seinen schon in jungen Jahren physisch starken Mitspieler im AZ-Interview nach dem Trainingslager in Windischgarsten und scherzte: "Aber seinen Namen, den kann ja kein Mensch aussprechen. Von daher war er beim ersten Training gleich der 'Hansi' bei uns." Jetzt zeigen sich die ersten Früchte: Der Hansi startet durch bei den Löwen.

Finanzieller Engpass birgt Chance für den Nachwuchs

Vor einem halben Jahr hätte wohl noch keiner damit gerechnet, dass Djayo bei den Profis eine Chance erhält - geschweige denn, sie schnell nutzen kann. "Unter normalen Umständen wäre er hier gar nicht dabei - er würde nicht einmal in der zweiten Mannschaft rumturnen. Er würde nicht so gefordert werden", gestand Coach Köllner ehrlich, denn er wusste: Die Junglöwen-Flut bei den Profis hätte es ohne den finanziellen Engpass nicht gegeben.

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Und nach dem Halle-Spiel erinnerte Köllner nochmals daran: "Unsere Kadergröße und -struktur sind ebenso bekannt wie die Idee, den Verein zu konsolidieren. Dafür müssen wir die Jungs weiter heranführen." Des einen Leid, des anderen Freud: Wo andere ambitionierte Vereine finanziell weit bessere Möglichkeiten haben und gestandene Drittliga-Akteure auf die Bank setzen, wirft Köllner eben Sechzigs Nachwuchs rein. Ganz getreu dem Motto: Nur unter Druck entstehen Junglöwen-Diamanten.

Djayos erfrischendes Spiel tut den Löwen gut

Der Löwen-Dompteur schätzt vor allem die Power und Durchsetzungsfähigkeit Djayos und die damit einhergehende Fähigkeit, "am Ball bleiben zu können." Auch sein erfrischendes Spiel nach vorne tut 1860 gut: "Er kann auch Risiko gehen, das brauchen wir." Nicht die schlechtesten Voraussetzungen also für den Hansi, seine Chance am Schopfe zu packen - und sich an Dressel ein Beispiel zu nehmen, wie es auf dem Weg vom Junglöwen zum Leistungsträger klappen könnte.

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5 Kommentare
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  • Benedikt am 11.11.2020 10:02 Uhr / Bewertung:

    Hat mir dank seiner Beweglichkeit sehr gefallen. Er braucht halt das Glück von ein paar gelungenen Aktionen. Einer, der etwas riskiert und nicht brav zurückspielt. Viel Glück!

  • am 11.11.2020 09:59 Uhr / Bewertung:

    Vor allem: Ein sehr gelungener Beitrag, danke. Jeder mit nur ein wenig Fußballverstand hat gesehen, daß der Junge wirklich talentiert ist: Er ging unbekümmert zur Sache, Zielrichtung gegnerisches Tor, spielte nicht zurück - und bei einem Ballverlust, suchte er den Ball wieder zurück zu erobern. Es war erfrischend, ihn zu sehen. Gegenstück: Lex. Da haut es einen vom Sessel, wenn man sieht, was und wie der alles versiebt. Schade um Lex. Die Grundschnelligkeit und das trickreiche Spiel hat er! Beste Löwengrüße

  • sechzgerfan am 11.11.2020 13:08 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von

    tu mir den lexi nicht schlecht machen,
    der ist sehr wertvoll.
    auch wenn er mal nicht trifft

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