Wurde Schneider vom Löwen-Gelände fern gehalten?
Der Kirmaier-Anwalt erkennt das Einsetzen des Notvorstandes nicht an und will weiter gegen den Verein vorgehen. Unklar bleibt die Rolle von Ex-Boss Schneider, der nicht zurücktreten will.
MÜNCHEN - Es waren nur noch wenige Stunden, bis der TSV 1860 beim SV Sandhausen antreten musste, als die Meldung durchsickerte: Das Registergericht München hatte die Beschwerde von Anwalt Heinz Veauthier gegen den von den Löwen eingesetzten Notvorstand aus Gerhard Mayrhofer und und Schatzmeister Heinz Schmidt abgeschmettert.
Die Antwort Veauthiers ließ allerdings nicht lange auf sich warten. Der Rechtsbeistand von Helmut Kirmaier, der mit seiner ursprünglichen Klage gegen die Präsidentenwahl Mayrhofers den Anfang des Streits gemacht hatte, sagte der AZ: „Für uns bedeutet die Entscheidung des Registergerichts gar nichts. Wir haben das vorhergesehen.“
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Der Ball liegt laut Veauthier nun beim Oberlandesgericht. Dessen Sicht lautet: Alles, was Mayrhofer und der Not-Vorstand unternehmen, ist „illegal“, weil noch immer Dieter Schneider im Amt ist und niemand außer ihm Entscheidungen treffen, Anträge stellen oder vor Gericht auftreten kann.
Es ist die Fortsetzung einer Posse, die sich nun schon über Monate hinzieht. Egal, was der aktuelle Löwen-Vorstand, Not-Vorstand oder die „Nichts-Gewordenen“ – um Veauthiers Formulierung zu verwenden – machen: Veauthier erkennt ihre Handlungen nicht an. Einzig Schneider sei in der rechtlichen Position, handeln zu können.
Dadurch rückt allerdings Schneiders eigenes Verhalten immer mehr in den Mittelpunkt. Die Löwen haben ihn aufgefordert, eine Rücktrittserklärung abzugeben, wie es bereits Schneiders ehemalige Vize-Präsidenten Maget und Hauner getan haben. Schneider selbst weigert sich, weil er sich durch einen solchen Schritt haftbar für Schäden am Verein machen würde.
Auch Veauthier sagt: „Dieter Schneider darf man nicht im Regen stehen lassen. Der Mann verhält sich völlig korrekt.“
Bleibt die Frage, warum sich Schneider und Mayrhofer nicht zusammensetzen und den Rechtsstreit im Dialog und zum Wohle des Vereins ausräumen.
Veauthier wirft Mayrhofer vor, einen „Umsturz“ inszeniert und Schneider aktiv vom Vereinsgelände fern gehalten zu haben.
Für den nach dem Entscheid des Registergerichts weiter amtierenden Not-Vorstand Mayrhofer nur ein weiterer haltloser Angriff: „Das ist absoluter Blödsinn. Das ist nur noch peinlich. Aber es wäre interessant zu wissen, ob das Herr Schneider auch so sieht.“
Ob sich Dieter Schneider dazu äußern wird?