Wurde Löwen-Keeper Ortega von einem Balljungen irritiert?

München - Es war ein Riesen-Aufreger im Gästeblock, auf den TV-Bildschirmen nicht wirklich zu sehen: Vor dem 2:1-Führungstreffer des Karlsruher SC im Spiel gegen den TSV 1860 (3:1) am Sonntag versuchte ein Balljunge, 1860-Keeper Stefan Ortega zu irritieren. Wie ein mitgereister Fan der AZ berichtete, habe der Junge, als in der 38. Minute eine von Enrico Valentini getretene Ecke in den Strafraum segelte, absichtich einen zweiten Ball auf das Tornetz der Löwen geworfen. Manuel Gulde stieg hoch und köpfte den Ball zum 2:1 für den KSC ins Tor.
Löwen-Torhüter Stefan Ortega machte sich lang, kam aber nicht mehr ganz an das Spielgerät heran - auch, weil er von dem zweiten Spielball irritiert war? "Das habe ich nur gehört, dass in dem Moment, als Gulde geköpft hat, ein Balljunge den Ball aufs Netz geworfen hat. Ortega hat schon gesagt, dass er den Ball wohl gesehen hat. Es hat ihn schon beschäftigt", erklärte Trainer Benno Möhlmann, der die Szene nicht unmittelbar mitbekommen habe, am Montag.
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Möhlmann sagte aber auch, dass Ortega bei dem präzisen Kopfstoß in die linke, obere Ecke laut eigener Aussage ohnehin chancenlos gewesen wäre: "Aber er hat auch gesagt, dass er den auch so nicht gehalten hätte." Die Fans dahinter waren freilich stinksauer ob der Provokation des Balljungen, der nach der Schilderung des blauen Augenzeugen den Treffer überschwänglich gefeiert habe und zuvor obendrein eine unschöne Geste in Richtung Löwen-Fans getätigt haben soll - er habe ihnen den Stinkefinger gezeigt. Prompt sei der Balljunge hinterher ausgetauscht worden.
Wäre ohnehin müßig zu diskutieren, ob die Löwen mit der erschreckend schwachen Leistung eine Chance gehabt hätten, hätte Schiedsrichter Michael Weiner den Eckball abgepfiffen, denn: Der Konjunktiv hilft den Löwen im Abstiegskampf auch nicht weiter.