„Wir kämpfen weiter, aber...“

Und monatlich grüßt das Murmeltier: Wie schon im Februar gibt es auch jetzt wieder akute Finanznöte beim TSV 1860. Brauchen die Löwen den Nothilfefonds der DFL?
Filippo Cataldo |
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Ist die Luft bald raus beim Löwen? Am Freitag informierte der TSV 1860 die Öffentlichkeit über seine Finanzprobleme. Präsident Dieter Schneider und Geschäftsführer Robert Schäfer hoffen noch auf die Rettung.
firo/Rauchensteiner Ist die Luft bald raus beim Löwen? Am Freitag informierte der TSV 1860 die Öffentlichkeit über seine Finanzprobleme. Präsident Dieter Schneider und Geschäftsführer Robert Schäfer hoffen noch auf die Rettung.

München - Seit November kämpfen Dieter Schneider und Robert Schäfer um die Rettung des TSV 1860. Präsident und Geschäftsführer verordneten dem Klub einen rigiden Sparkurs, kürzten gar alle Gehälter um zehn Prozent. War alles umsonst?

Wie die „SZ“ berichtet, soll sich in den letzten Tagen eine Bankenlösung, mit der die Sanierung geschafft werden sollte, zerschlagen haben. Der Klub könnte somit spätestens zum Saisonende vor dem Aus stehen und ins Amateurlager zwangsrelegiert werden.

Vor dem Spiel gegen den KSC am Freitag wollten Schäfer und Präsident Dieter Schneider die finanzielle Lage offenlegen (Pressekonferenz bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht begonnen). „Wir werden den Weg, den wir bisher gegangen sind, nachzeichnen, aber nicht die Insolvenz verkünden“, ließ Schäfer im Vorfeld mitteilen.

Besorgniserregend ist die Lage aber so oder so. Mitte Januar gelang Schäfer und Schneider zwar ein erster Kraftakt; sie überzeugten einige Banken, Kreditlinien zu verlängern und teilweise auch aufzustocken. Auf weitere, durchschlagende Erfolge wartet das Duo aber bis heute. „Es ist richtig, dass einige Verhandlungen gescheitert sind und wir die Rettung bisher noch nicht geschafft haben“, bestätigte Schäfer Donnerstagabend der AZ, „die Lage ist sicherlich ernst, aber wir haben noch andere Optionen und stehen in Verhandlungen mit möglichen Partnern.“

Den Löwen rennt aber die Zeit davon, von Monat zu Monat steigen Schulden und Liquiditätsbedarf. Rund elf Millionen Euro beträgt laut „SZ“ der derzeitige Schuldenstand, bis Saisonende fehlen noch rund drei Millionen Euro. Die Finanzlücke für die kommende Spielzeit soll rund 8,5 Millionen Euro betragen.

Es ist gut möglich, dass die eilig einberufene Pressekonferenz am Freitag auch ein taktischer Winkelzug der Löwenbosse ist. Möglicherweise wollen Schäfer und Schneider durch die Offenlegung der desaströsen Lage Druck aufbauen auf zögernde Banken und mögliche Investoren. „Wir kämpfen weiter, aber klar ist, dass wir langsam zumindest einen kleinen Durchbruch brauchen“, sagte Schäfer.

Schon im Februar wussten die Löwen nach AZ-Informationen drei Tage vor Monatsende noch nicht, wie sie die Gehälter bezahlen sollten. Zuvor war eine große Bankenlösung, die auch ein Engagement der Stadtsparkasse vorgesehen hatte, gescheitert. Nervös schrieben sich sogar Mitglieder der Staatsregierung SMS hin und her. Doch Schäfer und Schneider gelang es damals, noch einmal eine kurzfristige Kreditzusage zu bekommen. Es ging weiter.

Wieder naht das Monatsende, wieder fehlt Geld. Nach AZ-Informationen muss Schäfer in den kommenden zwei Wochen noch 400000 Euro auftreiben, um die laufenden Kosten zu decken. Möglich scheint nun auch eine Option, die Schneider bisher immer nur als letzte Lösung angesehen hat. Nämlich, noch in diesem oder im nächsten Monat den Nothilfefonds der DFL anzuzapfen. Die Ligagemeinschaft könnte 1860 somit einmalig einen siebenstelligen Betrag zur Verfügung stellen. Im Gegenzug würde den Löwen, zusätzlich zu den zwei im Oktober bereits abgezogenen Zählern, weitere Punkte abgezogen.

 

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