„Wir haben gezeigt, dass der Verein lebt“
Auch die Sieger haben den Löwenblues: Wie Lauth & Co. nach dem 5:1 gegen den Karslruher SC reagierten...
München - Sie alle sprachen im gefassten Ton über das für die Löwen so bitterernste Thema. Egal welcher Spieler nach dem fulminanten 5:1 des TSV 1860 gegen den Karlsruher SC aus der Kabine kam, bei allen übertraf die Besorgnis über das drohende Aus die Glücksgefühle nach dem ersten Heimsieg seit Dezember.
„Sorry“, meinte Benny Lauth, der kurz zuvor sein zwölftes Saisontor geschossen hatte, „ich kann dazu nicht viel sagen. Wir Spieler kennen keine Details. Wir sind die Letzten, die hier die Infos kriegen. Deshalb weiß ich auch nicht, was wirklich los ist. Ich weiß nur, dass es sehr, sehr eng ist. Wir haben heute unsere größte Hilfe geleistet und gezeigt, dass der Verein lebt."
Sein Mitspieler Stefan Aigner wunderte sich, wie es bloß so weit kommen konnte mit der Finanzmisere und sagte: „Es gibt doch so viele große Münchner Unternehmen. Siemens, Infineon oder BWM. Es muss sich doch jemand finden lassen, der verhindert, dass dieser Traditionsverein untergeht."
Immerhin: Dem Präsidenten Dieter Schneider, der vor Anpfiff in die Kabine ging („Ich hab’ der Mannschaft gesagt, dass wir noch leben, dass wir noch nicht tot sind“), scheinen die Löwen nach wie vor zu vertrauen. „Wenn es einer schafft, dann er“, sagte Aigner. „Ich habe extremes Vertrauen in ihn. Wenn er nicht wäre, wäre das Licht schon lange aus."
Und Abwehrspieler Stefan Buck ergänzte: „Er ist kein Schaumschläger, er lügt uns doch nicht an. Wir müssen uns zwingen, daran zu glauben, dass es hier weitergeht." Doch Buck sagte auch: „Wir Spieler lesen ja auch Zeitung und sehen die gewaltigen Zahlen. Das war schon ein Schock für uns."
Nach ihrem sportlichen Aufschwung von zehn Punkten aus den letzten vier Spielen fiel es den meisten Profis schwer, jetzt diese bitteren Aussichten zu realisieren. „Wir können nichts anderes machen als hoffen", sagte Lauth. „Wir wissen, dass die Vereinsführung alles versucht. Darauf müssen wir vertrauen." Der zweimalige Torschütze Kevin Volland (schon 5 Rückrundentreffer) meinte: „Wir Spieler bekommen von den Problemen gar nicht so viel mit. Vielleicht ist das aber auch besser so."