„Wir haben einen Traum“

Beim Trainingsstart des TSV 1860 gibt sich Trainer Lienen volksnah und sorgt für Aufbruchstimmung. Er lässt sein Team zwei Stunden üben und erklärt, dass er mit den Löwen in die Bundesliga will.
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Während die Profis schon liefen, plauderte Ewald Lienen am Zaun mit den Fans.
Bongarts/Getty Images 2 Während die Profis schon liefen, plauderte Ewald Lienen am Zaun mit den Fans.
Ewald Lienen war früher mal Außenstürmer. Hier zeigt er seinen Verteidigern Felhi (li.) und Hoffmann, wie's geht.
Bongarts/getty Images 2 Ewald Lienen war früher mal Außenstürmer. Hier zeigt er seinen Verteidigern Felhi (li.) und Hoffmann, wie's geht.

Beim Trainingsstart des TSV 1860 gibt sich Trainer Lienen volksnah und sorgt für Aufbruchstimmung. Er lässt sein Team zwei Stunden üben und erklärt, dass er mit den Löwen in die Bundesliga will.

MÜNCHEN Es regnet schon einige Zeit nicht mehr, als Ewald Lienen um 10.19 Uhr als Letzter die Kabine verlässt und sich seinen Weg zum hinteren Rasenplatz des Trainingsgeländes an der Grünwalder Straße 114 bahnt. Wie vorher die Spieler wird auch der Trainer von den rund 250 Fans mit heftigem Klatschen begrüßt. Lienen lacht und ruft abwehrend: „Ich bin doch bloß der Trainer.“ Er schüttelt den Kopf, hebt die Arme – und prompt liegt sein Block, auf dem der 1860-Coach die Beobachtungen vom Training notieren möchte, in einer Pfütze.

Es bleibt das einzige Missgeschick bei diesem Trainingsauftakt der Löwen, bei dem zum ersten Mal seit Jahren allenthalben so etwas wie Aufbruchstimmung und Euphorie zu spüren ist. Das liegt auch an den vier Neuzugängen, die Lienen mit Sportdirektor Miki Stevic und Geschäftsführer Manfred Stoffers zu den Löwen lotsen konnten: Gabor Kiraly, Alexander Ludwig, Charilaos Pappas und Radhouene Felhi, die allesamt als Verstärkungen durchgehen können.

Auch Lienen sorgt für positive Gefühle. Während seine Kicker mit Co-Trainer Abder Ramdane ihre Runden drehen, steht der Trainer am Zaun und plaudert mit den Fans. Das kommt an beim Anhang. „Ich war einfach noch zu müde und zu faul, um gleich mit der Mannschaft mitzulaufen“, erklärt Lienen später lächelnd, er gibt sich ja gern ironisch.

Beim Trainingsspielchen kickt der frühere Außenstürmer fleißig mit. Schließlich hat er in den letzten Wochen – trotz seiner von Sportdirektor Stevic später an diesem Tag aufgedeckten Schwäche für Süßigkeiten – einige Kilo abgespeckt.

Fast zwei Stunden lässt Lienen seine Mannschaft trainieren. „Das war keine harte Einheit, nur ein Aufgalopp“, sagt er. „Ich bin zufrieden. Alle Spieler haben ihre Hausaufgaben gemacht, keiner ist mit Übergewicht aus den Ferien gekommen. Wir können gleich loslegen mit der Vorbereitung auf die neue Saison.“

Lienen freut das sehr. Schließlich haben die Löwen endlich wieder hohe Ansprüche: „Unser Ziel ist es, möglichst alle Spiele zu gewinnen und eine gute Leistung abzuliefern“, sagt er, „der Weg muss das Ziel sein. Jeder Spieltag, jede Trainingseinheit sind eine Stufe auf der Leiter. Wir wollen jede Stufe nach oben klettern.“ Um am Ende ganz oben zu sein. „Darum bin ich hier“, sagt er. Lienen meint zwar, dass es nichts bringe, „ständig über den Aufstieg zu reden“. Das halte nur vom Arbeiten ab. Dennoch ist die Bundesliga-Rückkehr sein erklärtes Ziel, daran lässt er keinen Zweifel. „Wir haben einen Traum, wir alle haben diesen Traum“, sagt er und nennt als Favoriten auf den Aufstieg: „Lautern, Aachen, Fürth, die drei Absteiger – und, so hoffe ich, natürlich auch wir.“

Damit die Löwen ihre 150-Jahr-Feier im Frühling auf dem Rathausbalkon feiern können, wollen sie noch, laut Lienen, bis zum Saisonstart „einen Topstürmer und ein Mittelfeld-Ass holen“. Damit der Traum Wirklichkeit wird.

Filippo Cataldo

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