"Wir gehen von Mates Unschuld aus"

Schwere, womöglich aber ungerechtfertigte Vorwürfe gegen Mate Ghvinianidze: Der Abwehrspieler des TSV 1860 wurde angezeigt, weil er bei einer privaten Feier eine junge Frau vergewaltigt und verletzt haben soll. Die Polizei nahm den Abwehrspieler vorübergehend fest, ließ ihn inzwischen wieder frei.
von  Abendzeitung
„Gott hat mir geholfen, dass ich wieder gesund wurde“: Löwen-Verteidiger Mate Ghvinianidze (21).
„Gott hat mir geholfen, dass ich wieder gesund wurde“: Löwen-Verteidiger Mate Ghvinianidze (21). © Rauchensteiner/Augenklick

MÜNCHEN - Schwere, womöglich aber ungerechtfertigte Vorwürfe gegen Mate Ghvinianidze: Der Abwehrspieler des TSV 1860 wurde angezeigt, weil er bei einer privaten Feier eine junge Frau vergewaltigt und verletzt haben soll. Die Polizei nahm den Abwehrspieler vorübergehend fest, ließ ihn inzwischen wieder frei.

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag feierte Mate Ghvinianidze mit Freunden auf der "Almrausch-Party" im P1 seinen Urlaubsbeginn. Anschließend ging das Fest gegen halb drei Uhr in einer Privatwohnung weiter. Und dann, so zitiert "Bunte.de" einen Partygast, sei gegen halb sechs Uhr nach einem gewaltigen Knall ein herzzerreißendes Gewimmer zu hören gewesen.

Eines der Mädchen habe in der Küche gesessen, sich vor Schmerzen gekrümmt und stark aus einer Kopfverletzung geblutet. Angeblich habe sie Mate Ghvinianidze im Schlafzimmer vergewaltigt und schwer verletzt, dies soll die junge Frau jedenfalls behauptet haben. Die Polizei nahm den georgischen 60er-Spieler vorübergehend fest und fuhr ihn zur Vernehmung ins Präsidium.

Von einer "kurzfristigen Festnahme" spricht die Münchner Polizei, es liege eine entsprechende Anzeige vor. Doch der Sachverhalt sei "äußerst umfangreich". Die Vorwürfe müssten in den nächsten Tagen genauestens abgeklärt werden.

Tatverdacht offenbar nicht haltbar

1860-Geschäftsführer Manfred Stoffers erklärte der AZ, Mate Ghvinianidze habe seinen Arbeitgeber über die Vorwürfe informiert. "Und wir hatten die Möglichkeit, mit seinem Rechtsanwalt zu sprechen", so Stoffers. "Für uns ist klar: So lange keine gegenteiligen Ermittlungsergebnisse vorliegen, gehen wir von der Unschuld Mates aus." Da kann man dem Geschäftsführer nur beipflichten: Offenbar ist der Tatverdacht nicht länger gegeben, sonst hätte die Polizei den GHeorgier ja wohl kaum wieder auf freien Fuß gesetzt.

Ein wichtiges Indiz für die Unschuld ist demnach auch für die TSV-Führung die Tatsache, dass der Georgier unmittelbar nach seiner Vernehmung wieder nach Hause gehen konnte. Stoffers: "Wenn es einen ernstzunehmenden Tatverdacht gegeben hätte, hätte eine Haftprüfung stattgefunden, dann wäre er in U-Haft gekommen. Beides war nicht der Fall, deshalb erwarten wir mit Gelassenheit eine abschließende Klärung der Vorwürfe." Daran will sich natürlich auch der womöglich zu Unrecht verdächtigte 1860-Profi beteiligen.

Mate Ghvinianidze machen diese Vorwürfe nach Stoffers Worten "schwer zu schaffen, zumal er sich keiner Schuld bewusst ist". Der Spieler wird den Behörden weiter zur Verfügung stehen. "Entgegen seiner ursprünglichen Planung, seine Familie zu Pfingsten in Georgien zu besuchen, ist Mate in München geblieben, um den Ermittungsbehörden weiter zur Verfügung zu stehen", sagte Stoffers am Montag der AZ. "Er erwartet in den nächsten Tagen schon einen positiven Abschluss der Ermittlungen und wird danach zu seiner Familie fliegen."

Mate erwägt seinerseits eine Klage

Karl Herzog, der Spielerberater von Ghvinianidze , sagte der AZ: "Wir behalten uns vor, diese Person zu verklagen. Leider können wir den Vorfall dadurch nicht ungeschehen machen. Aber Mate muss jetzt auch lernen, dass er als Fußballer in der Öffentlichkeit steht - und noch mehr aufpassen muss, mit wem oder was er sich abgibt."

Rudolf Huber, Oliver Griss

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.