Willi Mantel wirft hin, Beeck bleibt!
An der Grünwalder Straße 114 geht es im 3. Stock der Geschäftsstelle mal wieder um die Zukunft des Löwen. Der Aufsichtsrat möchte dem Präsidium unangenehme Fragen stellen. Es geht um Geld, Köpfe und viele Paragraphen.
Die Wolken hängen schwer über Giesing. Dicke Luft dürfte auch in der Aufsichtsratssitzung aufkommen. Um 18 Uhr wird das Kontrollgremium des Vereins tagen, um 19 Uhr dann der - fast personengleiche - Aufsichtsrat der ausgegliederten Profifußballabteilung. Live vor Ort an der Grünwalder Straße ist AZ-Reporter Filippo Cataldo.
23 Uhr: So, jetzt ist es vorbei. Beeck schickte Stoffers herunter, um die Ergebnisse zu verkünden. Kurz und schmerzlos: Das Präsidium bleibt im Amt, "die Zeit des Köpferollens ist vorbei bei 1860", zitierte er Vizepräsident Franz Maget. Sehr viel zu sagen haben werden die Herren Präsidenten aber nicht mehr viel bei den Löwen. „Das Präsidium tut nur noch das, was Präsidien üblicherweise tun. Also repräsentieren, statt die Geschäfte führen“, Entscheidungen treffen über die Zukunft der Löwen wird in Zukunft nämlich nur noch er, der erst vor drei Wochen installierte Kommunikationsjunkie. Damit verabschieden wir uns für heute. Morgen wird es aber trotzdem noch mal spannend werden beim TSV 1860. Da wird nämlich Investor Nicolai Schwarzer etwas zu verkünden haben. Mehr dazu erfahren Sie wie immer als erstes auf abendzeitung.de Gute Nacht. Und : Bleiben Sie Blau!
22.31 Uhr: So, jetzt ist Ude nach Hause gefahren. Der OB hatte es aber ziemlich eilig. Während er sich die Jacke anzieht, sagte er nur noch kurz, dass es eine "Reihe von Beschlüssen" gegeben hätte, "mit denen ich sehr zurieden bin." Die Diskussionen während der Sitzung seien "intensiv und sehr selbstkritisch" gewesen. Sieht nicht so aus, als ob es heute noch substantielle Verkündungen geben wird. Wir bleiben am weiter für Sie vor Ort.
22:10 Uhr: Da oben müssen wohl einige Herren um ihren Job kämpfen, so lange, wie sich das hinzieht. Die Aufsichtsräte muss es bei den letzten Sitzungen wohl ziemlich gestört haben, dass die Journalisten ihnen von unten auf die Köpfe schauen konnten. Heute tagen sie im nicht einsehbaren früheren Konferenzzimmer von Ex-Präsident Karl-Heinz-Wildmoser.
21.15 Uhr: Okay, Tickerpause hat ein bisschen länger gedauert. Manfred Haug hat den Stüberl-Ladies noch sein virtuelles Fotoalbum zeigen müssen und sich dafür schnell das Notebook des AZ-Reporters ausgeliehen. Ude ist aber immernoch oben und hat auch seinen Fahrer noch nicht beauftragt, den Wagen vorzufahren. Es könnte sich also alles noch ein wenig hinziehen im 3. Stock. Köpfe rollen werden aber mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr. Es deutet alles darauf hin, dass Beeck, Maget und auch der vor allem in der Kritik stehende Vizepräsident Michael Hasenstab weiter das Vertrauen des Kontrollgremiums genießen. "Wir haben einige Fehler gemacht", hat ja Franz Maget schon verraten, "die wollen wir auch schonungslos aufarbeiten. Aber mit klarem Kopf und mit aller gebotenen Sachlichkeit."
20 Uhr: Es könnte übrigens noch ein bisschen dauern, bis die nächsten Details aus dem dritten Stock zu uns ins Löwenstüberl dringen. Wir machen deswegen mal eine halbe Stunde Pause. Sollte zwischendurch doch etwas passieren, melden wir uns natürlich umgehend.
19.55 Uhr: Dass Journalisten vor der Geschäftsstelle eines Vereins herumlungern und darauf warten, dass eine Aufsichtsratssitzung zu Ende geht, das gibt es wohl wirklich nur bei 1860. Deswegen ist man ja als Reporter wirklich froh um jedes ablenkende Gespräch. Eben verriet Manni Haug, dass sein Chef doch tatsächlich gerne im World Wide Web unterwegs sei. Und das nicht nur im Wahlkampf. Auf der Freunde-Plattform "Lokalisten.de" soll Ude jedenfalls regelmäßig unterwegs sein und sich rege mit seinen - virtuellen - Freunden austauschen. Laut Haug soll Ude bei Lokalisten übrigens mehr als 20.000 Freunde haben. Viel mehr Mitglieder hat 1860 auch nicht. Kein Wunder, dass der OB immer in Eile ist, wenn man ihn irgendwo in der Stadt trifft. Er muss sich schließlich nicht nur um seine Stadt und seinen Lieblingsverein kümmern und an seiner Kabarettistenkarriere arbeiten, sondern auch noch seinen Freundeskreis erhalten.
19.27 Uhr: Übrigens: Willkommen zurück, Manfred Haug! Der langjährige Ude-Chauffeur ist ja schon immer ein Riesen-Löwenfan. Zuletzt konnte er aber nicht mehr ins Stadion gehen, Haug war vier Wochen auf Kur. Auch die Reporter freuen sich über Haugs Rückkehr: Dessen angenehme Plauderlust ist schließlich stadtbekannt. Das hilft beim Warten.
19.20 Uhr: Tja, wer zu spät kommt... Ude ist da, kommt aber nicht rein. Der elektrische Türöffner ist schon abgeschaltet. Nach einerMInute wird der OB aber doch noch abgeholt unten. Viel Zeit hat er aber nicht. "Um neun Uhr würde er gern nach Hause fahren", meint Udes Fahrer, Manfred Haug.
19.10 Uhr: Jetzt ist doch schon der erste Kopf gerollt. Willi Mantel ist als Aufsichtsrat der KGaA zurückgetreten. "Mein Rücktritt erfolgte aus den bekannten Gründen", sagt Mantel, der in einem Offenen Brief den Rücktritt von Präsident Rainer Beeck umd Aufsichtsratschef Peter Lutz gefordert hatte. Da dies während der jetzt beendeten Vereins-Kontrollsitzung nicht geschehen ist, hat Mantel die Konsequenzen gezogen. Der langjährige Sponsor der Löwen-Skiabteilung bleibt aber Aufsichtsrat des Vereins.
19.05 Uhr: Jetzt aber: Ude ward zwar immer noch nicht gesehen hier in Giesing, aber immerhin sind jetzt genügend Leute da, um die KGaA-Sitzung zu starten. Auch ein Löwen-Anwalt ist mittlerweile erschienen.
18.39 Uhr Jetzt ist der Konferenzraum plötzlich komplett verwaist. Wo sind die schon gekommenen Räte hin? Gönnen sie sich eine Massage in der Kabine, während sie auf Ude und Co. warten? Um 19 Uhr soll übrigens die wichtigere KGaA-Sitzung beginnen. Mal sehen, ob der vielbeschäftigte Bürgermeister es bis dahin schafft, herzukommen.
18.27 Uhr:An alle mitlesenden und noch nicht anwesenden Aufsichtsräte mit Blackberry oder I-Phone: Bitte begeben Sie sich umgehend an die Grünwalder Straße 114. Die Sitzung des Vereins-Aufsichtsrat soll schon seit 18 Uhr laufen, aber noch ist das Gremium wegen zu wenig Teilnehmern nicht stimmfähig. Auch OB Christian Ude ist noch nicht da.
18.00 Uhr: Die Kontrollräte lassen sich Zeit heute. Punkt sechs Uhr ist immerhin Franz Maget von seinem Chauffeur an der Grünwalder Straße abgesetzt worden. Reporter: "Herr Maget, Sie sind früh dran", Maget: "Wieso?", Reporter: "Weil kaum jemand da ist." Also nimmt sich Maget noch Zeit, mit den Reportern über das 5:1 gegen St. Pauli am Sonntag zu sinnieren. "Nach so einem Spiel merkt man wieder, was einem gefehlt hat. Ich bin mal wieder richtig glücklich, Löwen-Fan zu sein. Die Jungs wirkten so befreit. Ich hoffe, dass wir heute auch so befreit und mit klaren Kopf ans Werk gehen weden." Na, dann. Alles Gute!
17.45 Uhr: Die Sitzung, bei der es auch um die Zukunft von Löwen-Präsident Rainer Beeck gehen soll, beginnt in einer viertel Stunde. Langsam trudeln die Räte ein. Ex-Vizepräsident Karsten Wettberg ist schon hochgefahren, sein Kollege und Freund Willi Mantel verlässt soeben das Löwenstüberl, wo er sich mit ein paar Fans am Stammtisch über die finanzielle Lage beim Löwen unterhalten hat. Verdächtig oft fielen die Worte: "Mei, aufsteigen müsste man halt wieder." Sche wärs schon, ja.