Wieder kein 1860-Sieg: "Der Punkt ist kein Weltuntergang"

Die Löwen kommen zu einem Punkt gegen Braunschweig, dafür aber benötigen sie wieder Glück. In der Tabelle rutscht 1860 auf Rang acht. Maurer: "Das sieht nicht freundlich aus"  
von  mpl
Die Löwen gegen Braunschweig: Am Ende gab's ein 1:1
Die Löwen gegen Braunschweig: Am Ende gab's ein 1:1 © Rauchensteiner

Die Löwen kommen zu einem Punkt gegen Braunschweig, dafür aber benötigen sie wieder Glück. In der Tabelle rutscht 1860 auf Rang acht. Maurer: "Das sieht nicht freundlich aus"

München - Natürlich, es war spektakulär. Es ging rauf und runter, die 31.600 Fans in der Arena standen ständig auf, sie schimpften, sie litten, sie feierten und sie zitterten. Und am Ende erhoben sie sich wieder und applaudierten. Es stimmte auch, als Löwen-Trainer Reiner Maurer nach dem packenden 1:1 seiner Mannschaft gegen Tabellenführer Eintracht Braunschweig im Wiesn-Hit sagte: „Das Spiel war besser als so manches Erstligaspiel.“ Und doch musste er nach dem sechsten Spieltag, der den Löwen ihr viertes Unentschieden in der noch jungen Saison brachte, eindeutig erkennen: Sechzig ist in dieser Liga derzeit (noch) keine Spitzenmannschaft.

Die Löwen kämpften wie verrückt, sie bissen sich in dieses Spiel hinein und verhinderten so die drohende Niederlage gegen die reifer, überlegter und fast fehlerlos spielenden Gäste. „Wir haben das 1:1 erzwungen, ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen“, sagte Maurer richtig. Doch er wusste genau, dass dazu abermals viel, viel Glück vonnöten war. Schon in den vorigen Wochen hatte der Allgäuer immer wieder gestanden, dass sich seine Mannschaft über die Ausgänge der bisherigen Spiele nicht beschweren könne – und nun erkämpfte sie sich gegen die Niedersachsen zwar selbst gute Gelegenheiten, doch sie sah auch zu, wie der Tabellenführer eine Topchance nach der anderen ausließ.

„Wir müssen mit dem Punkt sehr zufrieden sein“, erkannte Daniel Halfar, dermit einem Eckball das Ausgleichstor von Verteidiger Necat Aygün vorbereitet hatte. Dass sich die Sechzger in ihren einmaligen Wiesn-Trikots (Halfar: „Das bekommt einen speziellen Platz daheim“) einen Sieg vorgenommen hatten, am Ende aber über einen Punkt froh sein mussten, kommentierte Halfar dann so: „Dieser eine Punkt ist kein Weltuntergang. Wir wären gerne in der Tabelle weiter vorne dabei, aber wir haben erst den sechsten Spieltag. Am Ende wird abgerechnet, nicht jetzt schon.“ Kollege Aygün ergänzte: „Je länger wir ungeschlagen sind, desto besser. Aber unentschieden bringen uns nicht weiter. Wir müssen dringend mal wieder einen Dreier nachlegen.“

Das große Ziel der Löwen ist es ja, am Ende der Saison unter den besten fünf Teams zu stehen. Wenn möglich, wollen sie natürlich um den Aufstieg spielen. Doch von der dafür benötigten Dominanz sind sie noch immer weit entfernt. Tabellenplatz acht drückt den aktuellen Zustand besser aus als die vielen Worte der Beteiligten. „Die vielen Unentschieden sind bitter für uns“, gab Maurer dann auch zu und sagte: „Die Tabelle sieht gerade nicht so freundlich aus.“ Auch Sportchef Florian Hinterberger meinte: „Das schaut gerade nicht gut aus in der Tabelle für uns.“

Doch die Löwen können von Glück sagen, dass auch die vermeintlichen Mitfavoriten um den Aufstieg – also Hertha BSC, Kaiserslautern, St. Pauli, Ingolstadt und vor allem Köln –nicht energischer punkten als sie selbst. Und weil Sechzig auch nach dem Derby beim Mittwochsspiel in Ingolstadt (drei Siege in Folge) ungeschlagen bleiben will, traute sich auch keiner der Profis am Sonntag zu einem Wiesn-Besuch. Freilich, Maurer hatte ihnen den Verzicht ohnehin schon nahegelegt. Doch nun sagte auch Aygün: „Das ist ein schwieriges Thema. Wir würden natürlich sehr gerne hingehen. Aber jetzt steht erst mal die Regeneration an. Wir haben noch viel vor.“ 

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