Wettbewerbsverzerrung? So wichtig sind die Fans für 1860

Der TSV 1860 darf sein Heimspiel gegen Magdeburg nicht vor Zuschauern austragen, in anderen Stadien sind die Ränge teilweise wieder gefüllt. Ein Blick auf die Statistik zeigt, dass die Löwen allerdings auf ihre Fans angewiesen sind.
Christina Stelzl
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Für den TSV 1860 sind die Fans von enormer Bedeutung.
Für den TSV 1860 sind die Fans von enormer Bedeutung. © sampics/Augenklick

München - Am Dienstag herrschte traurige Gewissheit: Das Heimspiel der Löwen am Samstag gegen den 1. FC Magdeburg (14 Uhr,  Magenta Sport und im AZ-Liveticker) findet ohne Fans statt. Die Corona-Infektionszahlen in München sind aktuell zu hoch.

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"Dies ist vor allem vor dem Hintergrund tragisch und für uns absolut ärgerlich, dass die Löwen-Fans zum heutigen Tag bereits 10.060 Dauerkarten für die laufende Saison 2020/2021 gekauft haben", hieß es in einer Pressemitteilung der Giesinger. Der Rückhalt der Anhänger des TSV 1860 ist weiterhin ungebrochen – auch wenn sie ihre Mannschaft nicht live im Stadion anfeuern können.

Nur wenige Kilometer weiter sind Fans erlaubt

In den meisten Drittliga-Stadien sieht es am kommenden Wochenende hingegen anders aus. Duisburg darf sich über rund 6.000 Zuschauer am Samstag freuen, in Dresden werden am Sonntag sogar 10.000 Fans erwartet. Sogar im benachbarten Unterhaching, nur wenige Kilometer vom Grünwalder Stadion entfernt, geht man am Freitagabend im Heimspiel gegen Lübeck von teilweise gefüllten Rängen aus.

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“Natürlich ist es auch für den TSV 1860 nicht komplett nachvollziehbar, dass in direkter Umgebung für eine Begegnung in der gleichen Liga Stadionzuschauer scheinbar möglich sind", äußerte sich Sechzig am Dienstag dazu. "Wir respektieren die Entscheidungen der Behörden, dennoch sehen wir dies im Sinne eines fairen Wettbewerbs und im Sinne unserer vielen treuen Fans sehr kritisch.” 

Ein Wettbewerbsnachteil für die Giesinger? "Ohne die Fans wäre Sechzig nichts", sagte Löwen-Coach Michael Köllner Anfang des Jahres. Sie seien schließlich "die Seele des Vereins". 

TSV 1860 mit Fans im Rücken erfolgreicher

Und dass die Unterstützung von den Rängen für die Löwen von hoher Bedeutung ist, zeigt auch ein Blick in die jüngere Vergangenheit. Mit Fans verlor der TSV 1860 in der Saison 2019/20 von 13 Heimspielen nur ein einziges im Oktober 2019 gegen den KFC Uerdingen (1:2). 

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Nach der Corona-Pause und ohne Zuschauer im Rücken gingen drei der sechs Partien im Grünwalder Stadion verloren und somit die Hälfte aller Heimspiele. Zudem gab es die bittere "Auswärtsniederlage" im Münchner Stadtderby gegen den FC Bayern II, auch hier wäre die frenetische Unterstützung von den Rängen sicherlich kein Nachteil gewesen.

Bleibt für die Sechzger also zu hoffen, dass die Corona-Zahlen in der bayerischen Landeshauptstadt bald wieder sinken und dadurch wenigstens ein paar Löwen-Fans zurück ins Stadion dürfen.


Anmerkung der Redaktion: Mittlerweile hat die SpVgg Unterhaching bekanntgegeben, das kommende Heimspiel ohne Fans zu absolvieren. Mehr dazu lesen Sie hier.

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10 Kommentare
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  • am 26.09.2020 10:13 Uhr / Bewertung:

    Mei, wer die Zuschauer nicht als Plus für die Heimmannschaft sieht, der hat vom Fußball keine Ahnung. Und die Griesgrams, die gegen eine tolle Feier sind? Die sollen meinetwegen eine Glühlampe ins Maul schrauben. Endlich: In München werden ALLE Coronarfälle in den Krankenhäusern gezählt, die Patienten kommen jedoch aus dem Landkreis. Es gibt wenig Dümmeres als unfähige Schreibtischtäter! Hoffen wir darauf, daß der Herr Verstand vom Himmel wirft - aber die Löwen werden trotzdem gewinnen. Auch ohne Ehrenpräsidenten, der gerade im Gefängnis urlaubt! Beste Löwengrüße

  • Lackl am 26.09.2020 21:57 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von

    Dümmer sind nur jene, welche die Coronagefahr runterspielen und meinen dass sie bei Tip-Kick auch noch Zuschauer brauchen. Entweder man kann spielen und will gewinnen oder nicht. Dazu brauchts kein Gegröhle besoffener Raudaubrüder. Ich hoff, dassd ihn auffangen kannst, wenn der Herr im Himmel Verstand runter schmeisst.

  • König Jannick am 24.09.2020 07:57 Uhr / Bewertung:

    Man hat ja NIE den Vergleich "So wäre das Spiel mit/ohne Fans ausgegangen", und Vergleiche wie der oben angesprochene sind immer angreifbar: vielleicht hat sich der TSV in der Pause nicht gut vorbereitet, und sich ganz auf die Lobbyarbeit versteift? Vielleicht haben sich die Gegner besser vorbereitet?

    Man kann sich der Frage höchstens über Statisik nähern, vielleicht auch für gemessene Körperwerte (mehr Adrenalinausschüttung bei Heimspielen? - dazu gibt es interessante Untersuchungen)...

    Ich bin mir aber sicher: Diese Vorstellung, die Fans würden die Mannschaft nach vorne peitschen, das war vielleicht 1980 so. Heute spielen da absolute Vollprofis mit Mentaltraining, denen ist das egal, was außen rum passiert. Blenden die einfach aus, sind viel zu fokussiert etc.

    Die Zuschauer haben keinen Einfluss auf das Spielgeschehen. Null, niente, nada. Das ist maximal Vollklore und ein Traum der Fans.

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