Wettberg: „Ich bin doch auch ein moderner Trainer“
Ex-Löwen-Trainer Karsten Wettberg übernimmt mit 67 den Bayernligaklub SV Seligenporten.
AZ: Nanu, Herr Wettberg: Wir wundern uns, dass Sie mit 67 noch mal auf die Fußball-Bühne zurückkehren. Sie haben einen Vertrag beim Bayernligisten Seligenporten unterschrieben, am Mittwoch haben Sie Ihr erstes Spiel gegen Bad Kötzting. Wie kam's zum Trainer-Comeback?
KARSTEN WETTBERG: Es gab in den letzten Monaten immer wieder lose Anfragen, jetzt vom SV Seligenporten war's konkret und dann habe ich zugeschlagen. Die wollen mich nicht nur als Retter, sondern auch für nächste Saison.
Wie lange wollen Sie denn noch auf dem Platz stehen?
(lacht): So lange mich die Beine tragen und ich gesund bin. Ich werde ja erst 68. Fußball ist mein Leben. Für mich ist das eine Herausforderung, Seligenporten hat seit 13 Spielen nicht mehr gewonnen.
Klingt aussichtslos.
Ich stand mit Landshut auch schon mal auf dem letzten Platz – und dann haben wir noch den Klassenerhalt geschafft. Ich pack das auch diesmal.
Und wie weit ist die Fahrtstrecke diesmal von Ihrem Heimatort Elsendorf?
130 Kilometer einfach - aber ich bin ja ein mobiler Rentner (lacht) – und es ist fast nur Autobahn zu fahren. Seligenporten liegt an der Grenze zwischen der Oberpfalz und Mittelfranken.
Was macht Sie so sicher,dass Sie’s schaffen?
Ich bin 17 Mal Meister geworden, allein sechsmal in der Bayernliga – ich weiß, wie das Geschäft funktioniert.
Aber der Fußball hat sich weiterentwickelt…
Ich mich ja auch, ich habe auch immer die Fortbildungen des Verbands besucht, ich bin doch auch ein moderner Trainer. Ein 12-Minuten-Lauf ist auch bei mir Vergangenheit. Und ich bin rund um die Uhr mit jungen Leute zusammen. Das hält mich jung.
Interview: Oliver Griss