Werner Lorant schimpft über Sascha Mölders: "Hat die Löwen als persönliche Spielwiese benutzt"

München - Beim TSV 1860 München gilt in der Regel: Ein Thema kann erst dann so richtig abgeschlossen werden, wenn sich auch Kult-Löwe Werner Lorant dazu geäußert hat.
Im Interview mit "dieblaue24" polterte er ehemalige 1860-Trainer nun über die prekäre Situation um Sascha Mölders. Dass es überhaupt erst zu dem Problem kam, sieht er in erster Linie nicht beim Ex-Kapitän, sondern bei der sportlichen Leitung.
Lorant: "Problem mit Mölders ist hausgemacht"
"Der Trainer ist für die Fitness eines Spielers verantwortlich. Köllner macht es sich zu einfach", erklärte der 73-Jährige: "Das Problem mit Mölders ist für mich hausgemacht. Natürlich hat ein Profi auch eine Eigenverantwortung zu tragen. Glauben Sie, dass ich jemals einen Spieler eingesetzt hätte, der mit einer Wampe ankommt und das auch noch mit Merchandising-Produkten feiert?", schimpfte der Kult-Löwe weiter.
Dabei erhob er schwere Vorwürfe am gebürtigen Essener: "Mölders hat mit seinen T-Shirts den Profifußball bei 1860 brüskiert. Er hat die Löwen als seine persönliche Spielwiese, seine Bühne benutzt. Das war respektlos gegenüber dem Verein, der ihn über viele Jahre bezahlt hat."
Doch auch hier räumte er gleichzeitig ein, dass es der Verein "nie soweit kommen lassen dürfen". Neben Trainer Köllner nahm Lorant auch die sportliche Führung in die Pflicht: "Das zeigt, dass man überfordert ist, einen Spieler wie Mölders zu bändigen. Das ist kein gutes Zeugnis. Wo ist der Sportliche Leiter? Wo ist die Geschäftsführung? Wo ist der Präsident?", fragte er verwundert. Letztlich sei der Zeitpunkt der Ausbootung des einstigen Alpha-Löwen nur "Alibi" gewesen.
Mölders kein Superstar
Dennoch spielt auch das Fehlverhalten von Mölders eine entscheidende Rolle: "Wer ist Mölders überhaupt? Der hätte zu meiner Zeit nur die Bälle schleppen dürfen. Wir hatten in unserer zweiten Mannschaft bessere Spieler. Und dem Mölders lauf sogar ich noch davon - aber ich bin etwas über 70", witzelte der ehemalige defensive Mittelfeldspieler.
Insgesamt hätte sich Mölders in den letzten Jahren zu wichtig genommen: "Es reicht nicht, mit den Armen zu fuchteln und wie ein Tanzbär aufzutreten. Mölders hat sich als Extrawurst gefühlt". Dass Mölders schon mal in der Bundesliga gekickt hat, würde dabei nicht zählen: "Augsburg? Was ist das denn? Das ist fußballerische Provinz! Wenn er mal in Dortmund, Schalke, Frankfurt oder bei Bayern gespielt hätte, dann könnte er sich ein wenig wichtig nehmen, aber nicht so", sagte er.