Wer hat was zu sagen? Schmidts Löwen-Hierarchie

Nach der Degradierung von Benny Lauth haben sich die Löwen-Machtverhältnisse verschoben. Wer wie viel zu sagen hat, wer der Kassenwart ist, wer Grillpartys veranstaltet, wer Spaßmacher ist.
von  Max Wessing
Alexander Schmidt hat sein Löwen-Rudel neu gestaltet. Die AZ erklärt die Hierarchie.
Alexander Schmidt hat sein Löwen-Rudel neu gestaltet. Die AZ erklärt die Hierarchie. © sampics

Nach der Degradierung von Benny Lauth haben sich die Löwen-Machtverhältnisse verschoben. Wer wie viel zu sagen hat, wer der Kassenwart ist, wer Grillpartys veranstaltet, wer Spaßmacher ist.

MÜNCHEN - Alexander Schmidt hat ein Zeichen gesetzt. Er hat Benny Lauth die Kapitänsbinde weggenommen. Der Rekordtorschütze ist entmachtet, die Hierarchie im Löwen-Kader durcheinandergewirbelt.

Die AZ zeigt die neue 1860-Machtpyramide:

 


 

DER ANFÜHRER

„Für mich ist es ganz wichtig, dass ich meinen Charakter nicht verliere, dass ich so bleibe, wie ich bin“, sagt Neu-Kapitän Guillermo Vallori. Sein Charakter hat ihm die Beförderung ermöglicht. Sein Auftreten, seine Kommunikation, seine Fannähe. Jedes Fan-Foto, das mit ihm gemacht wird, lädt er auf seine Facebook-Seite. Zudem sitzt er nach dem Training häufig im Biergarten des Löwen-Stüberl. Das machen die wenigsten Spieler. Bereits bei seinem vorherigen Klub, den Grasshopper Zürich, hatte der 31-Jährige dieses Amt für rund anderthalb Jahren inne.

 


 

DIE VIZE-ANFÜHRER

Gabor Kiraly und Dominik Stahl sind Schmidts neue Vize-Kapitäne. Beim 37 Jahre alten Schlussmann ist das kein großes Wunder. Kein Training vergeht, in dem Kiraly nicht laut wird. Jede einzelne Mahlzeit, jede einzelne Massage wägt er genau ab. Ein Vollprofi durch und durch. Bei Stahl ist die derzeitige Vorbereitung ein einziger Aufstieg. Er gilt als Schmidts Lieblingsspieler, ist vom einstigen Ergänzungsspieler zum Vize-Kapitän aufgestiegen. Ihm vertraut Schmidt im defensiven Mittelfeld, soll dort mit seiner Zweikampfstärke der Angelpunkt sein. „Im Vergleich zum vergangenen Jahr hat er sich nochmal deutlich gesteigert und einen großen Schritt gemacht“, lobt Schmidt.

 


 

DIE RATGEBER

Über Moritz Volz, so wird gesagt, regt sich die Mannschaft häufig auf. Im positiven Sinne. Denn der Hobby-Koch hinterfragt jede Entscheidung. Auch fußballerisch hat er sich verbessert. Kein Wunder, dass er es in den neuen Mannschaftsrat geschafft hat, den er zusammen mit Yannick Stark bildet, der vom FSV Frankfurt kam und sich vor allem neben dem Platz mit seiner locker-hessischen Art wunderbar eingefügt hat. Und Kai Bülow? Lief im Trainingslager meistens mit einem Buch unter dem Arm durch das Hotel, ist großer Museumsfan. Verwaltet als „Hirn der Mannschaft“ auch in dieser Saison weiterhin die Mannschaftskasse.

 


 

DIE ADJUTANTEN

Unter diesen finden sich die Ur-Löwen Daniel Bierofka und Benny Lauth wieder. Lauth wurde von Schmidt gleich mal zwei Etagen nach unten verbannt, die lebende Löwen-Legende war zuvor noch Chef der Mannschaft. Nun ist er nicht einmal mehr Mitglied des Mannschaftsrats. Genau wie Bierofka, der letzte Saison noch Vize-Kapitän war. Mannschaftsintern sind beide jedoch noch immer hoch angesehen, bei Familie Bierofka steigen ab und zu Grillabende mit einigen Kollegen. Beide haben bei Schmidt aber wohl ihren Stammplatz verloren. Moritz Stoppelkamp und Daniel Adlung – neben dem Platz beste Freunde – und Rob Friend, der neben dem Fußball auch sonst ein Sport-Allrounder ist, gehören zu den Leistungsträgern.

 


 

DIE MITLÄUFER

Neuzugang Sebastian Hertner ist großer Autogrammkarten-Sammler. Diese Leidenschaft geht sogar so weit, dass er sich zuletzt sogar von seinen jetzigen Mannschaftskollegen signierte Karten geben ließ. Er und Stephan Hain, der aus Augsburg kam, sind beide nicht die Leader-Typen, reihen sich erst einmal hinten ein. Dort befinden sich auch Christopher Schindler, Bobby Wood, Grzegorz Wojtkowiak und Marin Tomasov, der Ribéry der Löwen, was seine Rolle als Spaßmacher angeht.

 


 

DIE MITARBEITER

Wenn sie gebraucht werden, sind sie da. Mehr jedoch (noch) nicht. Markus Schwabl und Arne Feick sind nur Alternativen auf den Außenverteidigerpositionen, Vitus Eicher hat Kiraly vor der Nase. Stefan Wannenwetsch, Kodjovi Koussou, Korbinian Vollmann, Phillipp Steinhart und Andreas Geipl waren zuletzt fast ausschließlich für die U21 aktiv. Und Andreas Neumeyer, der nebenbei das Lokal „hungriges Herz“ betreibt, muss seine Zweitligatauglichkeit erst noch unter Beweis stellen.

 

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