Wen Möhlmann am liebsten "wachrütteln" wollte
München - Es lief die 59. Minute, als Löwen-Torjäger Stefan Mugosa auf der rechten Seite auf und davon war. Der Montenegriner hatte viel Platz, marschierte zur Grundlinie, zögerte - und schoss den Ball im Stile eines Rückpasses unmittelbar vor das Tor, wo MSV-Keeper Ratajczak ohne Probleme klären konnte. Harmlos. 1860-Trainer Benno Möhlmann gab am Tag nach dem Löwen-Sieg zu, dass ihn die Szene auf die Palme brachte.
"In dieser Situation, als Mugosa durch ist und in der Mitte noch zwei stehen, muss ich das anders lösen. Bei der Ballannahme war schon keine Entschlossenheit da, es war kein Zug zum Tor da, da passte gar nix", schimpfte der Löwen-Coach und fand noch deutlichere Worte: "Selbst für die dritte oder vierte Liga kann man das mit einer gewissen Ruhe und Erfahrung anders lösen. Ich glaube, jeder auf der Tribüne wollte aufstehen und ihn irgendwie wachrütteln."
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Zuvor hatte er dem 23-Jährigen wie beim 2:1-Sieg im Pokal gegen Mainz den Vorzug vor dem bisherigen Stamm-Stürmer Rubin Okotie verschafft. Möhlmanns Beweggründe: "Wir spielen momentan mit einem zentralen Stürmer. Stefan hat sich die Chance erarbeitet im Pokalspiel, das unter dem Strich ja nicht so schlecht war. So wollte ich diesmal wieder spielen. Da geht es nicht um erste oder zweite Wahl. Wir wollen mit bestimmten Spielern eine bestimmte Spielweise. Wenn wir das nicht hinkriegen, muss ich was ändern."
Gegen Duisburg konnten weder der zögerliche Mugosa, noch der später eingewechselte Okotie (Möhlmann: "Ich hätte mir mehr von ihm erwartet") überzeugen. Am 14. Spieltag müssen die beiden Mittelstürmer und Co. zu den Löwen aus Braunschweig (Sonntag, 13.30 Uhr, AZ-Liveticker). Dann wird sich Möhlmann erneut entscheiden müssen. Ob er nach Spielschluss wieder rütteln muss?
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