Welche Aufgabe TSV-1860-Trainer Giannikis nun lösen muss: "Nicht soweit, dass wir über andere Sachen reden können"

Torjäger Fynn Lakenmacher erlebt beim TSV 1860 unter Neu-Trainer Giannikis derzeit ein Form-Hoch, doch nun feiert Stoßstürmer Joel Zwarts sein Comeback und Neulöwe Serhat-Semih Güler brennt auf Einsätze.
von  Matthias Eicher
Servus, da bin ich wieder: Joel Zwarts (l.) mit Fynn Lakenmacher.
Servus, da bin ich wieder: Joel Zwarts (l.) mit Fynn Lakenmacher. © sampics/AK

München - Viele Fußballtrainer auf der ganzen Welt haben ein und dasselbe Problem: Sie brauchen den einen Goalgetter, am besten einen Dauerbrenner mit eingebauter Torgarantie. Die meisten dieser Fußballtrainer haben ein und dasselbe Problem: Diese eine Tormaschine gibt es nicht, selbst die weltbesten Angreifer sind vor Formschwäche und Verletzungssorgen nicht gefeit. Sechzig-Trainer Argirios Giannikis hat neuerdings ein kleines Luxusproblem auf Giesings Höhen – und zwar die "Laki-Zwa-Gü-Frage".

Fynn Lakenmacher, Joel Zwarts oder Serhat-Semih Güler: Wer soll von Beginn an für den TSV 1860 stürmen ganz vorne drin? Wer soll die Tore für die Sechzger schießen? Wer verspricht die beste Erfolgsformel – vielleicht sogar für neue Ziele, nachdem der Abstiegskampf so gut wie erledigt erscheint? Laki, Zwarts oder Güler?

TSV 1860: Fynn Lakenmacher hat seine Form wiedergefunden

Da wäre Torjäger Lakenmacher, der so talentierte und wiedererstarkte Sturm-Bulle, der derzeit von Beginn an auflaufen darf. Der 24-Jährige, unter Ex-Trainer Maurizio Jacobacci öffentlich kritisiert und mit nur einem Tor in 16 Saisonspielen, hat unter Giannikis in acht Spielen drei Treffer und einen Assist beigesteuert. Er harmonierte seitdem prächtig mit Julian Guttau (vier Tore und zwei Assists), der derzeit mit einer Grippe fehlt, aber gegen Ulm (Samstag, 14 Uhr, im AZ-Liveticker) wohl spielen kann.

"Wir haben eine Auswahl, aber Luxusproblem ist das falsche Wort", sagte Giannikis auf AZ-Nachfrage und ließ durchblicken, dass Lakenmacher derzeit seine klare Nummer eins ist da vorne im Sturm. "Wir reden in jedem Spiel, was ich von ihm erwarte, wie er sich zu verhalten hat." Dies habe zuletzt "gut funktioniert" und wird daher auch so weitergehen. Vorerst.

Joel Zwarts drängt zurück in die TSV-1860-Elf

Dann wäre da Torjäger Joel Zwarts, der schnelle wie robuste Sturmtank: Beim 1:0 in Verl ist Zwarts nun erstmals nach monatelanger Verletzung Torjäger Joel Zwarts zurückgekehrt. Der 24-jährige Niederländer war unter Jacobacci als 1-A-Stürmer zu 1860 gewechselt und hatte mit vier Toren in elf Saisonspielen einen ordentlichen Auftakt, wurde aber von einer Schambeinverletzung bis zuletzt ausgebremst.

Nun steht Zwarts wieder bereit und dürstet nach Einsätzen und Toren. "Noch ist Joel nicht soweit, dass wir über andere Sachen reden können", so Giannikis, der Zwarts nach vier Monaten Zwangspause "läuferische Defizite" bescheinigt. Es ist aber auch eine vernünftige Belastungssteuerung gefragt, um einen Rückschlag bei einer derart kniffligen Verletzung zu vermeiden.

Noch in der Warteposition: Neu-Löwe Serhat-Semih Güler

Und dann gäbe es da noch Torjäger Güler, durchschlagskräftiger Stoßstürmer mit Zweitliga-Erfahrung: Der Angreifer kam im Winter immerhin von Zweitligist Hansa Rostock und hat den Rückschritt in die Drittklassigkeit sicher nicht gemacht, um nur auf der Bank zu sitzen. Bisher kommt der gebürtige Kölner nur auf zwei Kurzeinsätze gegen Aue (0:0) und Halle (1:0) über insgesamt 30 Minuten Spielzeit. Giannikis dazu: "Es ist menschlich und normal, dass man sich erst einmal einleben und einfinden muss." Güler habe "seine Qualitäten schon aufblitzen" lassen, müsse aber noch verinnerlichen, "in welchen Räumen er sich aufhalten" müsse.

Eine nicht ganz ernst gemeinte Idee, die "Laki-Zwa-Gü-Frage"- Frage zu lösen: Lakenmacher, der alle zwölf (!) Drittliga-Treffer für 1860 zuhause erzielte, läuft daheim auf, Zwarts (drei von vier Toren auswärts) darf in der Fremde ran – und Güler jeweils als Joker?

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