Weißer Schnee über dem grünen Rasen: Kokain im Fußball
Fußball und Drogen, Kicker und Kokain – Berkant Göktan ist nicht der erste Profi, der Probleme mit der gefährlichen Modedroge hat. Die prominentesten Fälle von Daum bis Maradona:
Diego Maradona:
Mit der „Hand Gottes“ erzielte der Argentinier im WM-Viertelfinale 1986 gegen England das erste Tor. Fünf Jahre später wurde er, damals in Diensten des SSC Neapel, für 15 Monate gesperrt – Kokain im Urin. Im September 1991 wurde er in Neapel in Abwesenheit zu 14 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt – wegen Besitz und Weitergabe von Kokain. Bei der WM 1994 wird er erneut positiv getestet, allerdings auf Ephedrin. Im Januar 2000, vermutlich nach einer Überdosis Kokain, wird Maradona in eine Privatklinik eingeliefert. Derzeit bewirbt er sich um den Job des argentinischen Nationaltrainers.
Christoph Daum:
Bundestrainer wäre der heutige Köln-Coach ab 1. Juni 2001 geworden, doch ihm kam die Koks-Affäre dazwischen. Auf einer am 9.Oktober 2000 eigens einberufenen Pressekonferenz hatte sich Daum freiwillig zu einer Haarprobe bereit erklärt: „Ich tue das, weil ich ein absolut reines Gewissen habe.“ Am 20. Oktober war er des Kokain-Missbrauchs überführt. Sein damaliger Verein Bayer Leverkusen entließ ihn fristlos, der Kontrakt mit dem DFB wurde aufgelöst. Vom Landgericht Koblenz wurde Daum im Jahr 2002 jedoch freigesprochen, das Verfahren wegen illegalen Drogenbesitzes wurde gegen eine Zahlung von 10000 Euro eingestellt.
Adrian Mutu:
Dienstagabend spielte der Kokain-Sünder für Florenz in der Allianz Arena. Dem Stürmer war im Oktober 2004 ein vom damaligen Chelsea-Trainer Jose Mourinho angeordneter Drogentest zum Verhängnis geworden. Nach der positiven A-Probe gab der Rumäne den Kokain-Missbrauch zu. Er wurde vom englischen Topklub entlassen. Mutu wurde sieben Monate gesperrt, erhielt danach aber einen Vertrag bei Juventus Turin. Von dort wechselte er 2006 zur Fiorentina. Die Fifa verurteilte Mutu im Sommer zu einer Rekordstrafe von 12 Millionen Euro, die er an Chelsea zu zahlen habe.
Robbie Fowler:
Dem heute 33-Jährigen wurde der Kokain-Missbrauch nie nachgewiesen. Unter Verdacht geriet der englische Nationalspieler in der Saison 1998/99, als er nach einem Tor für Liverpool im Derby gegen Everton an einer Spielfeldlinie eine schniefende Geste machte. In seiner Autobiografie bezeichnete Fowler dies als „Scherz“. Fowler spielt derzeit für Blackburn.
jos