"Weiß er selbst": Dennis Erdmanns Aussetzer besiegelt 1860-Pleite in Duisburg

München/Duisburg – Herr Erdmann, was ist Ihnen in dieser Situation nur durch den Kopf gegangen? Es lief die 51. Spielminute beim Auswärts-Auftritt des TSV 1860 in der Schauinsland-Reisen-Arena von Duisburg, da nahm Sechzigs Abwehr-Recke Dennis Erdmann seinen Gegenspieler Aziz Bouhaddouz von hinten in die Mangel.
Erdmann klammerte, klammerte und klammerte – und sah für die Aktion als letzter Mann folgerichtig glatt Rot. Eine Aktion, bei der man sich fragte: Warum um alles in der Welt nahm der Löwe seine Hände nicht schnellstens wieder weg, um seinem Schicksal noch zu entgehen?
Köllner: "Dennis hat sich taktisch nicht gut verhalten"
Erdmanns Fauxpas sollte jedenfalls die spielentscheidende Szene bleiben. "Klar spielt uns die rote Karte in die Karten", sagte Ex-Löwe und Duisburg-Kapitän Moritz Stoppelkamp, der den fälligen Elfmeter zum 1:0-Endstand sicher verwandelte, lachend bei "Magenta Sport". Da konnte selbst Löwen-Cheftrainer Michael Köllner nicht widersprechen.
"Das war ein Doppel-Handicap für uns. Dennis hat sich taktisch nicht gut verhalten, aber das weiß er selbst. Er muss den Ball vorher löschen", erklärte Köllner und ergänzte, dass Erdmann im Zweifel den gegnerischen Stürmer hätte gewähren lassen sollen: "An Marco Hiller muss der Ball ja auch noch vorbei."
Erdmann raubt 1860 in Duisburg den Sieg
Unmittelbar nach der fragwürdigen Szene hätten Köllner und 1860 beinahe den Ausgleich durch einen Kopfballtreffer von Semi Belkahia bejubeln dürfen: "Die Mannschaft hat trotzdem in Unterzahl noch alles rausgehauen. Den Kopfball hält Weinkauf super", meinte Köllner über Sechzigs beste Chance, die der MSV-Keeper vereitelte und damit den Duisburger Dreier sicherte.
Und damit zurück zu Erdmann: Der 30-Jährige definiert sich nun einmal durch seine aggressive Spielweise auf dem Rasen. Schon öfter haben die Sechzger von seinem Auftreten profitiert, mit dem sich das Abwehr-Raubein selbst pusht und nicht selten seine Gegenspieler abfieselt. Keine zwei Meinungen gibt es jedoch über diese eine Szene – jene sinnbefreite Szene, die den Giesingern in Duisburg die drei anvisierten Punkte raubte.
