Weigl: "Mir hat es bei Bayern nicht so gefallen"
München - Der schlaksige 19-Jährige hat sich bei den Löwen durchgesetzt. Nach der Taxi-Affäre hat er hart an sich gearbeitet und seinen Platz im Team zurückgekämpft. Im Gespräch mit dem Fußballmagazin sagte er: "Das war natürlich keine einfache Situation. Trotzdem habe ich versucht, es bestmöglich zu machen."
Trainer Markus von Ahlen hat er von sich überzeugt. Der Löwen-Coach setzt auf den Mann aus dem eigenen Nachwuchs. "Ich kämpfe defensiv, gehe viele Wege, laufe mit die meisten Kilometer und renne bis zum Umfallen. Ich versuche einfach immer, alles aus mir rauszuholen."
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Dass das aber noch nicht reicht, ist ihm auch bewusst. "Natürlich muss ich körperlich noch zulegen und mich im Kopfball verbessern." Gerade die körperlichen Voraussetzungen für die Zweite Liga zu schaffen, daran hapert es noch. Auch, weil Weigl der passende Körperbau fehlt. "Ich kann essen, was ich will, ich nehme einfach nicht zu", klagte Weigl.
Deswegen absolviert er zusammen mit Fitnesscoach Ingo Seibert ein spezielles Trainingsprogramm. "Der Muskelaufbau geht relativ schnell, aber das Gewicht zu halten ist schwierig. Bei den Bender-Zwillingen war das genauso, das sind auch schlaksige Typen. Die haben Anfang 20 nochmal einen Schub gemacht und auf den hoffe ich auch."
Weigl ist klar, dass er körperlich zulegen muss, um sich seinen Traum von der Bundesliga zu erfüllen. "Mein Ziel ist es auf alle Fälle, irgendwann erste Liga zu spielen, am liebsten mit 1860", so der 19-Jährige. Dass sein Klub von einer solchen Position aktuell weit entfernt ist, ist ihm bewusst. Noch allerdings ist das für ihn kein Grund über einen Wechsel nachzudenken. Trotz Anfragen aus dem Ausland.
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"Ich komme zu Einsatzzeiten, der Verein baut auf mich und ich kann mich weiterentwickeln. Wenn ich Namen lese wie Tottenham, ist das natürlich cool. Ich will aber erstmal hierbleiben."
Erstmal. Die Vereinsbosse werden dieses Wort sehr genau registriert haben. Denn obwohl Weigl ein echter Sechzger ist, wird ihn die Karriereplanung zur Not von seinem Heimatverein wegführen. Außer, der TSV entwickelt sich doch noch dahin, wo sich Weigl auch selbst sieht.
Klar ist aber auch: In München gibt's für Weigl nur einen Verein. "Mein Vater ist Sechzig-Fan. Ich bin als Löwe aufgezogen worden. Mir hat es bei Bayern auch nicht so gefallen. Als ich zu Sechzig kam und den Vergleich hatte, war bei den Löwen alles familiärer: Ich wurde besser aufgenommen und gleich mit der Mannschaft bekanntgemacht. Bei Bayern war alles ein bisschen oberflächlicher und das war dann ausschlaggebend für mich zu sagen: Ich gehe zu 1860."
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