Wegen Mavraj: Trainer Stöger kritisiert 1860
München - Zeit ist eigentlich das letzte, was der TSV 1860 hat. Doch ausgerechnet in Sachen Kaderplanung spielen die Löwen auf Zeit. Zwangsläufig. Der Zweitliga-Vorletzte hofft auf Last-Minute-Schnäppchen Ende Januar. Was für die einen die Transfermarkt-Resterampe ist, soll für die Löwen das Sprungbrett zum Klassenerhalt sein.
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Dabei weiß Trainer Benno Möhlmann genau, was es braucht. Er wünscht sich drei Neue: einen offensiven Außen, einen Sechser und einen neuen Abwehrchef. Nur wie? Das Geld reicht trotz des Verkaufs von Marius Wolf zu kaum mehr als Ausleihgeschäften. Einer, zu dem die Löwen Kontakt aufgenommen hatten, ist Mergim Mavraj. Der Innenverteidiger des 1. FC Köln passt perfekt ins Anforderungsprofil: 29 Jahre alt, Zweitliga-erfahren, kopfballstark, guter Spielaufbau, nach einer Knieverletzung wieder topfit, hochmotiviert. Mavraj will im Sommer als Stammspieler Albaniens zur EM. In Köln aber ist er nur die Nummer vier auf seiner Position.
Die Löwen kontaktierten ihn Ende des letzten Jahres mehrfach. Nach AZ-Informationen war er Möhlmanns Wunschkandidat. Beide kennen und schätzen sich schon lange, Mavraj wäre nicht abgeneigt gewesen.
Doch der Deal scheint in weiter Ferne. Erstens, weil Köln mit Mavraj plant, wenn auch nur als Ersatzspieler. Und zweitens haben es die Löwen bis heute versäumt, beim FC ihr Interesse zu hinterlegen. Ein Vorgehen, dass bei den Geißböcken für Unverständnis sorgt. „Wenn ich Interesse an einem Spieler habe, aber keine Anfrage beim Klub hinterlege, ist das halbherzig“, sagte Trainer Peter Stöger. „Und mit halbherzigen Sachen beschäftigen wir uns nicht.“ Dabei hatte Mavraj keinesfalls abgesagt.
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Auch Stöger ergänzte: „Wenn Mergim sagen würde, er traue sich den Konkurrenzkampf nicht zu, dann würden wir uns zusammensetzen.“ Dafür aber müsste sich der TSV erst einmal bewegen. „Ich verstehe 1860, dass sie über ihn nachdenken. Aber da ist wohl etwas auf halber Strecke stecken geblieben.“
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