Wechselt Michael Görlitz zum TSV 1860? Bierofka und Scharold schweigen
München - Nächtlicher Schneefall. Strahlender Sonnenschein. Schneegestöber. Das Wetter spielte am Mittwoch verrückt und führte wohl nicht nur bei den Stammgästen im Löwen-Stüberl zu wilden Spekulationen, ob das für 14:30 Uhr angesetzte Testspiel des TSV 1860 gegen den österreichischen Zweitligisten Wacker Innsbruck stattfinden könne. (Hier gibt's den Liveticker zum Nachlesen)
Konnte es letztlich, nachdem kurioserweise Pressemitarbeiter Joachim Mentel und einige Nachwuchsspieler Schnee schippen mussten, mit 25-minütiger Verspätung auf dem schneeweißen Kunstrasenplatz an der Grünwalder. Sechzig verlor trotz Führung mit 2:3. Ein ähnliches Auf und Ab wie beim Schnee-Test gab es auch bei Fast-Neuzugang Michael Görlitz.
Was wird aus Görlitz?
Wird der 30-jährige, zweitligaerfahrene Mittelfeldakteur der erste – und womöglich auch einzige – Winter-Transfer des Regionalligisten? Zuerst schien alles fix. Nach AZ-Informationen hatte Neu-Geschäftsführer Michael Scharold mit dem Ex-Bielefelder eine Einigung über einen Vertrag bis 2019 erzielt. Lediglich der Medizincheck fehlte noch. Dieser fand schließlich am Dienstag statt.
Wie die BILD berichtete, dauerte die ärztliche Untersuchung rund drei Stunden und lieferte Zweifel über den Fitnesszustand des Allrounders – ungewiss erscheint wohl, wann er ins Training einsteigen könne. Görlitz‘ Achillesferse: die Achillessehne.
Ausgerechnet in einem Probetraining hatte sich der gebürtige Nürnberger besagte Sehne gerissen, im Sommer bei einem Gastauftritt bei Zweitligist Union Berlin. Zu einem Wechsel kam es daher nicht. Scheitert nun auch eine Verpflichtung bei Sechzig?
Scharold wollte dazu auf AZ-Nachfrage keine Stellungnahme abgeben, inwieweit der Deal vor dem Abschluss stehe oder doch noch zu platzen drohe. "Dass Görlitz beim Medizincheck war, ist ja kein Geheimnis mehr", erklärte der neue Boss der KGaA, "wir werden uns aber erst dazu äußern, wenn es etwas Offizielles zu sagen gibt." Bierofka ergänzte: "Der Verein wird eine Stellungnahme abgeben. Es kann noch in beide Seiten gehen."
Bierofka kritisiert Abwehrarbeit
Zum Test gegen Wacker: Die Treffer gegen die Österreicher besorgten Markus Ziereis (1.) und Sascha Mölders (33.), Martin Harrer (7., 13.) und Ilyes Chaïbi (21.) hatten die Partie zwischendurch für Innsbruck gedreht. "Kurzfristig stand das Spiel auf der Kippe", erklärte Bierofka, der seine Mannschaft zur Pause einmal komplett durchgetauscht hatte, ob der wechselhaften Wetterlage: "Innsbruck ist extra hergefahren. Es wäre ja eine Katastrophe gewesen, wenn wir nicht hätten spielen können. Zum Glück hat es noch geklappt und sich keiner verletzt." Zur Leistung seiner Elf sagte der 38-Jährige: "Ich habe ein paar ganz gute Sachen im Spielaufbau gesehen, aber hinten waren wir zu sorglos."
Das nächste Duell findet am kommenden Samstag statt: Dann testen die Sechzger gegen Regionalliga-Konkurrent FC Memmingen um 13 Uhr an der Grünwalder Straße. Bis dahin sollte auch eine Entscheidung gefallen sein, ob Görlitz verpflichtet wird – oder nicht.