Wechsel von Michael Görlitz zu 1860 München perfekt: Endlich Sechzger

Nach langem Hin und Her unterschreibt Allrounder Michael Görlitz einen Vertrag bei den Löwen bis Saisonende. "Schwer zu sagen, wann ich wieder fit bin", sagt der 30-Jährige.
von  Matthias Eicher
Die neue Nummer 27: Görlitz (M.) mit Geschäftsführer Scharold (l.) und Sportchef Gorenzel.
Die neue Nummer 27: Görlitz (M.) mit Geschäftsführer Scharold (l.) und Sportchef Gorenzel. © sampics/Augenklick

Nach langem Hin und Her unterschreibt Allrounder Michael Görlitz einen Vertrag bei 1860 München bis Saisonende. "Schwer zu sagen, wann ich wieder fit bin", sagt der 30-Jährige.

München - Ein letztes Mal konnte Günther Gorenzel "nur" eine Wasserstandsmeldung abgeben. "Ist in Arbeit", erklärte der 1860-Sportchef, als er am Montagvormittag das Trainingsgelände der Löwen betrat. Wenig später folgte der Mann, über dessen Wechsel wochenlang diskutiert worden war: Michael Görlitz.

"Freut mich, dass es doch noch klappt", erklärte der 30-jährige der AZ gutgelaunt, bevor er um 11.40 Uhr bei Sechzigs Geschäftsstelle klingelte. Tags zuvor war durchgesickert, dass der gebürtige Nürnberger fix verpflichtet wird. Jetzt hat Sechzig endlich Fakten geschaffen und Görlitz einen (leistungsbezogenen) Vertrag bis Saisonende unterschrieben - inklusive Option auf Weiterbeschäftigung.

Görlitz: "Ich habe immer daran geglaubt"

"Wir Freude uns, für beide Seiten eine gute Lösung gefunden zu haben", wird Geschäftsführer Michael Scharold in einer Pressemitteilung zitiert, nebst dem Zusatz, man habe zuvor "intensive Gespräche" geführt. Klingt nach Untertreibung bei einem Transfer, der sich über Wochen gezogen hat. Nun aber ist er ein Sechzger - Görlitz, der doch-noch-Löwe.

"Ich kenne mich in dem Geschäft ein bisschen aus und weiß, dass sich sowas hinziehen kann", so der Ex-Bielefelder, "aber ich habe immer daran geglaubt und Freude mich, dass es jetzt endlich losgeht." Fragt sich nur, wann das bei der neuen Nummer 27 auf Pflichtspiele zutrifft, schließlich hat sein Fitnesszustand nach seinem Achillessehnenriss im Sommer wohl sogar den Machtkampf als meistdiskutiertes Thema auf Giesings Höhen (zwischenzeitlich) abgelöst.

Görlitz dazu: "Klar, ich war sechs Monate draußen und werde jetzt an die Mannschaft herangeführt. Schwer zu sagen, wann ich wieder fit bin, aber die Laufschuhe habe ich längst weggelegt und trainiere seit einem Monat individuell. Ich hoffe, dass ich schnell helfen kann."

Auf Görlitz' Hilfe und Dienste hatte auch Drittligist Sportfreunde Lotte Wert gelegt und - nach AZ-Informationen - dem Akteur einen besser dotierten Kontrakt vorgelegt. Warum er dennoch zum TSV ging? "Über Sechzig braucht man gar nicht zu reden, das ist ein Riesen-Traditionsverein. Ich glaube, wo der ganze Verein mit den Fans wieder zusammengerückt ist, steht der Aufstieg im Vordergrund." Sechzigs Mission Rückkehr in den Profifußball - ein "interessantes Projekt" für Görlitz, dem "schnell klar" wurde, dass "ich zu Sechzig will". Die Regionalliga sei auch kein Problem: "Illertissen muss ich nicht googeln."

Bayern-Vergangenheit für Görlitz kein Problem

Bereits im Sommer habe es über seinen Berater losen Kontakt gegeben, nun feilte Daniel Bierofka laut Allrounder Görlitz seit Dezember an der Verpflichtung jenes Mannes, den der 1860-Coach als "sehr variabel" bezeichnete und zu schätzen wisse, dass er nebst seiner Position als Rechtsaußen "im Grunde alles spielen" könne: "rechts, auf der Acht, auf der Zehn, sogar Linksaußen."

Der 38-Jährige und Sechzigs neue Allzweckwaffe teilen übrigens etwas, das bei den Blauen nicht eben gerne gesehen ist: eine Bayern-Vergangenheit. Görlitz: "Ich habe zwei Jahre bei den Bayern-Amateuren gespielt, unter Hermann Gerland. Davor vier Jahre in der Jugend, mit Sandro Wagner, der jetzt wieder zurück gewechselt ist, Mats Hummels, Thomas Müller." Die Vergangenheit sei "kein Problem", vielmehr hoffe Görlitz, der sich als "quirligen Spieler mit Stärken im Eins-gegen-Eins, aber kein Kopfballmonster" beschreibt, dass er künftig - auch bei der Revanche für das verlorene Hinrunden-Derby gegen die Bayern - "einige Tore für Sechzig schießen darf".

Wenn sich sein Aufbautraining nicht so lange zieht wie das Wechseltheater, könnten die Sechzger mit dem Routinier (140 Zweitligaspiele) einen guten Deal gemacht haben.

Alle 1860-News finden Sie hier

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.