Wechsel perfekt! di Salvo nach Kapfenberg

MÜNCHEN - Der ausgemusterte 1860-Stürmer wechselt mit sofortiger Wirkung in die österreichische Erste Liga: "Das ist besser als bei uns auf der Tribüne zu versauern."
Zuletzt hat sich Ewald Lienen mehr als deutlich beim TSV 1860 artikuliert: „Ich will di Salvo nicht mehr.“
Die Abneigung des Trainers war sogar so groß, dass der 30-jährige Italiener seit Monaten nicht mehr bei den Profis mittrainieren darf – zuletzt wurde er sogar freigestellt, weil die 1860-Amateure, wo sich di Salvo fit hielt, noch immer in der Winterpause sind. Fürs Nichtstun kassierte di Salvo eine ordentliche Summe im fünfstelligen Bereich.
Damit ist es jetzt allerdings vorbei – der TSV 1860 hat einen Abnehmer für den ausgemusterten Stürmer gefunden: Di Salvo wechselt nach AZ-Informationen mit sofortiger Wirkung zum österreichischen Erstliga-Vorletzten SV Kapfenberg. Am Dienstag Nachmittag wurde der Auflösungsvertrag mit di Salvo unterschrieben. „Die Vertragsbeendigung ist für beide Seiten gut“, sagte Geschäftsführer Manfred Stoffers der AZ, „Antonio kann seine Karriere fortsetzen und wir können Kostenbalast abwerfen.“ Di Salvo, der sich im Sommer noch gegen einen vorzeitigen Abschied sperrte („Ich habe eine kleine Familie“), selbst wollte den Wechsel nach Österreich noch nicht bestätigen, zur AZ sagte er nur schmallippig: „Ich bin gerade auf dem Weg zum Zahnarzt. Wenn es was zu sagen gibt, dann werden wir es veröffentlichen.“
Di Salvo & 1860: Eine unglückliche Partnerschaft geht ein halbes Jahr vor Vertragsende nun zu Ende. Der Ex-Rostocker konnte beim Zweitligisten nie die Erwartungen erfüllen, schoß in 65 Zweitliga-Einsätzen nur magere 11 Tore. „Für Toni ist es das beste, eine neue Herausforderung anzunehmen als bei 1860 auf der Tribüne zu versauern“, sagt Sportdirektor Miki Stevic der AZ, „in Kapfenberg kann Toni wieder zu alter Stärke zurückfinden.“ Für die Kassen des TSV 1860 ist der di Salvo-Abschied nach dem Ausleihgeschäft von Benny Schwarz nach Unterhaching die zweite finanzielle Entlastung, trotzdem muss Sportdirektor Miki Stevic weiter versuchen, den Kader zu verkleinern. Abgegeben sollen weiterhin Florian Jungwirth (hat ein Angebot von Dynamo Dresden abgelehnt) und Marvin Pourie (im Probetraining bei der TuS Koblenz) werden. „Auch das werden wir noch hinkriegen“, sagt Manager Stevic. Oliver Griss