Was bleibt, wenn Günther Gorenzel geht? Die Transferbilanz des Sportchefs beim TSV 1860

München - 1860-Sportchef Günther Gorenzel zieht es wohl zurück in die Heimat. Jahrelang war er für die Kaderzusammenstellung der Löwen verantwortlich. Welche Kicker holte er an die Grünwalder Straße?
Gorenzel präsentiert neue Spieler für den Aufstieg beim TSV 1860
Es war in der vergangenen Sommerpause ein fast gewohntes Bild in der Münchner Medienlandschaft. Beinahe täglich veröffentlichte der TSV 1860 eine Pressemitteilung, in der ein (weiterer) Neuzugang vorgestellt wurde. Immer mit dabei: Sportchef Günther Gorenzel. Mal grinsend, mal mild lächelnd wurde ein blau-weißes Trikot in die Kamera gehalten und warme Worte zum neuen Spieler verkündet.

Die Saison nach der besagten Sommerpause sollte Gorenzels Meisterstück werden. Es wurde groß eingekauft. Das gute Abschneiden zuvor im DFB-Pokal, ein paar neue Sponsoren und vor allem die Ansage: "Wir wollen rauf in die Zweite Liga", lockte den ein oder anderen Spieler an die Isar.
"Wir hatten die Möglichkeit, neun Kaderpositionen zu verändern. Wenn du zweimal um Haaresbreite am Ziel vorbeischrammst, dann ist es normal, dass man die Strategie wechselt", lautete damals seine Aussage.
Menschenfänger oder Sportchef – wer holte die Neuen zum TSV 1860?
Viel hängengeblieben ist nicht. Der TSV 1860 verpasste zum dritten Mal den Aufstieg. Von den Neuzugängen blieben wohl nur Jesper Verlaat, Tim Rieder und mit Abstrichen Albion Vrenezi im Löwen-Fan-Herz. Wie groß sein Anteil an den Verpflichtungen war, konnte man nie genau sagen. Oft war die Rede von "Menschenfänger" Michael Köllner. Der Ex-Coach hatte schnell eine gute Verbindung zu den Spielern.
Auch den Übungsleiter holte Gorenzel und schrieb ihm im Oktober 2020 bei der Vertragsverlängerung eine siebenstellige Ablöse in den Vertrag. Seine Hoffnung war, dass ein Erstliga-Verein anklopft und die Ablöse bezahlt. Der Ausgang ist allen Löwen-Fans bekannt.
Gorenzel holte 1860-Kapitän Lex nach München
Einen großen Triumph feierte Gorenzel, als er Stefan Lex nach München lockte. Nach Startschwierigkeiten unter Coach Daniel Bierofka war er am Ende Löwen-Kapitän und bekam einen rührenden Abschied zum Karriereende.
Auch Quirin Moll war einer seiner Top-Transfers. Gorenzel holte ihn damals von Eintracht Braunschweig in den Süden. Von gleichem Nord-Verein verpflichtete er auch Marcel Bär. Er wurde im Löwen-Trikot zum Torschützenkönig.