Warum den TSV 1860 ein Pokal-Aus hart treffen würde
München - Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Oder doch in diesem Fall? Am Dienstag wäre der TSV 1860 im Halbfinale des Toto-Pokals bei Regionalligist FC Memmingen angetreten (17.30 Uhr). Ein absoluter Pokalknüller für den Underdog und die Chance für die Löwen, durch den Titelgewinn dem Einzug in den DFB-Pokal in der kommenden Saison einen Schritt näher zu kommen.
Aufgrund der Corona-Krise und des ausgerufenen Katastrophenfalles muss neben dem Spielbetrieb in den Ligen bekanntlich auch der Pokalfight warten – und zwar voraussichtlich länger als die Liga. "Wenn es nötig ist, wird der BFV die Aussetzung erneut verlängern oder möglicherweise auch den Spielbetrieb komplett einstellen", schreibt der Bayerische Fußballverband (BFV) auf seiner Internetseite. Und was ist mit dem Toto-Pokal?
Der Pokalwettbewerb steht hintenan
"Wenn es weitergeht, hat die Meisterschaftsrunde Vorrang und der Pokalwettbewerb ist zweitrangig. Das ist Fakt. Alles andere wird man abwarten müssen", erklärte Josef Janker, Vorstandsmitglied des BFV, auf Nachfrage der AZ.
Somit gilt wohl auch für jenes Szenario, sollte die Dritte Liga mit mehreren Englischen Wochen zu Ende gespielt werden: Der Pokalwettbewerb steht hintenan. Oder muss er gar entfallen? "Ich kann leider nicht sagen, wann das Spiel stattfindet – oder ob es überhaupt stattfindet", so Janker weiter. Man stehe derzeit mit allen Vereinen in Kontakt, müsse sich aber in erster Linie nach den Vorgaben der Regierung zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie richten.
1860-Sportchef Günther Gorenzel, der sich deutlich gegen einen Saisonabbruch positionierte, und auch die Bosse der Memminger dürften den BFV durchaus an die Wichtigkeit des Duells für beide Mannschaften hinweisen: Während es für die Hausherren – zumindest mit Zuschauern – theoretisch ein einträgliches Fußballfest wäre, strebt 1860 Mehreinnahmen im sechsstelligen Bereich an, die man sich durch den Einzug in die Vorschlussrunde und schließlich mit dem Pokaltriumph sichern könnte. Vor Juni, so Janker, rechne er keinesfalls mit vollen Rängen bei Fußballspielen.
Es bleibt somit weiter abzuwarten, ob und wann das verschobene Aufeinandertreffen im bayerischen Verbandscup stattfinden wird – in zweiter Reihe hinter dem Ligabetrieb.
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