Wann zündet Keanu Staude? TSV 1860 wartet auf die Explosion

Kreativ-Kicker Keanu Staude wurde verpflichtet, um tiefstehende Gegner durcheinanderzuwirbeln. 1860-Trainer Michael Köllner lobt seine technischen Fähigkeiten, doch die Explosion des Ex-Bielefelders bleibt aus.
Matthias Eicher
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Auch beim 1:1 gegen Meppen fügte sich Keanu Staude nahtlos ein in die uninspirierte Sechzger-Truppe.
Auch beim 1:1 gegen Meppen fügte sich Keanu Staude nahtlos ein in die uninspirierte Sechzger-Truppe. © imago images/Passion2Press

München - Satte 86 Zweitligaspiele hat er schon auf dem Buckel. Er gilt als torgefährlicher Dribbel-Künstler, der die gegnerischen Abwehr-Reihen auseinandernehmen kann.

"Gerade um gegen tiefstehende Gegner über mehr Optionen zu verfügen, haben wir den Markt gezielt nach Spielern mit einem speziellen Stärkenprofil sondiert", hatte Sportchef Günther Gorenzel nach seiner Verpflichtung erklärt. Die Rede ist von Keanu Staude – oder zumindest von der Vorstellung davon, wie der Ex-Bielefelder bei den Löwen wirbeln sollte.

Keanu Staude: Acht glücklose Einsätze in dieser Saison

"Keanu bringt unter anderen die Fähigkeiten mit, sich in offensiven Eins-gegen-Eins-Situationen in engen Räumen durchzusetzen und Überzahlsituationen - auch durch überraschende Momente - herzustellen", hatte Gorenzel damals ergänzt.

Seitdem stehen für Kreativ-Kicker Staude 19 Einsätze, ein Tor und ein Assist zu Buche. In der laufenden Spielzeit sind es acht Einsätze, allesamt glücklos. Am vergangenen Samstag gegen den FSV Zwickau (0:2) und schon zuvor gegen den SV Meppen (1:1) waren nun wieder zwei Tage, an denen bei den Sechzgern die Fähigkeiten des Winter-Neuzugangs der Vorsaison gefragt gewesen wären.

Einzig: Auch Staude, der das Halle-Spiel (1:1) zwischendurch in Corona-Quarantäne verbringen musste, konnte fahrige Sechzger nicht ankurbeln. Gegen Zwickau reichten die 20 Minuten kaum aus, um Akzente zu setzen.

Im Spiel gegen Meppen hatte der Pausen-Joker der Giesinger eine Aktion zu verzeichnen, die es vermehrt und mit erfolgreichem Ende bräuchte: Der 24-Jährige schnappte sich die Kugel, führte sie eng am Fuß, spielte ein, zwei Gegenspieler wie Slalomstangen aus und zog ab – einzig sein Torschuss geriet nicht wuchtig genug, stattdessen zu mittig auf das Tor. Ansonsten fügte sich der offensive Mittelfeldmann nahtlos ein in die uninspirierte Sechzger-Truppe.

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Wann zündet Kreativ-Kopf Staude endlich?

Staudes Auftakt bei 1860 verlief bekanntlich denkbar unglücklich. Kaum war der gebürtige Bielefelder an der Grünwalder Straße angelangt, legte ihn das Coronavirus flach.

Nach einigen Partien mit Licht und Schatten zog sich der so überdurchschnittlich talentierte Kicker auch noch eine Sehnenverletzung zu – und fiel fast bis zum Saisonende aus. "Wenn Keanu vollumfänglich fit ist und darauf aufbauend in einen gewissen Rhythmus kommt, kann er in der 3. Liga definitiv im Spiel sehr wichtige Impulse setzen", hatte Gorenzel nach Staudes Weiterverpflichtung nun schon etwas einschränkend erklärt.

Doch jetzt müsste der Zweitligameister mit Arminia Bielefeld, der anschließend zu den Würzburger Kickers gewechselt war und dort nicht Fuß fassen konnte, doch eigentlich längst in den Startlöchern stehen?

"Wir wollten mit Keanu einen technisch starken Spieler bringen", erklärte Trainer Michael Köllner nach dem Duell mit Meppen und schob hinterher: "Wir haben Meppen nicht so tiefstehend erwartet und wollten einen dribbelstarken Spieler, mit dem wir das Spiel in der gegnerischen Hälfte besser aufziehen können."

Bringt Staude meist als Joker: Trainer Michael Köllner.
Bringt Staude meist als Joker: Trainer Michael Köllner. © sampics / Stefan Matzke

Keanu Staude kommt bisher über Joker-Rolle nicht hinaus

Trotz seiner Anlagen zeigte sich Staude aber ähnlich überhastet wie seine Kollegen. Mit der bisherigen Joker-Rolle dürfte sich der Mann, über den anfangs Vergleiche mit dem Ex-Löwen-Spielmacher und hundertmaligen Bundesligaspieler Timo Gebhart fielen, gewiss nicht wohlfühlen.

Um noch zu versprechen, was er hielt, müsste früher oder später eine Leistungsexplosion her. Zuzutrauen wäre sie ihm durchaus, schließlich hat der einstige Zweitliga-Kicker sein Können bereits nachhaltig unter Beweis gestellt.

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8 Kommentare
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  • C_B am 23.09.2021 18:05 Uhr / Bewertung:

    Im Endeffekt sind, bis auf sehr wenige lichte Momente, leider alle unsere Flügelspieler Rohrkrepierer, egal ob Staude, Biankadi, Greilinger oder vor allem Lex. Bei den drei Jüngeren besteht noch schwache Hoffnung, aber beim Lex ist Hopfen und Malz verloren. Trotzdem spielt er immer, egal ob bei Biero oder beim Köllner. Kann man verstehen, muss man aber nicht.

    Bezeichnend ist ja auch, dass Steinhart die meisten Assists hatte! Vielleicht sollte man ihn eine Position nach vorne ziehen, weil schnelles Umschalten nach hinten war ja auch noch nie das Seine. Dann evtl. mal mit Gresler als Linksverteidiger versuchen.

  • Löwe im Norden am 23.09.2021 09:31 Uhr / Bewertung:

    Wenn man in Würzburg, vielleicht auch in Bielefeld, den Artikel liest, wird man sicher etwas lachen und den Kopf schütteln. Vor allem über die Passagen, in denen H. Gorenzel so stolz aus Staudes Bewerbungsflyer zitiert. Hoffentlich erfährt Hansi Flick nicht davon. Ihm wäre glatt zuzutrauen, Staude noch in die Nationalmannschaft zu berufen.
    Meine Begegnung mit seiner Fußball-Kunst fand in einem seiner ersten Spiele statt. Er wollte einen 20 m-Pass vom Mittelkreis auf den rechten Flügel spielen und machte das auch bzw. versuchte es. Das mit der Richtung stimmte noch in etwa, aber der Rest, der Rest. Der hatte es in sich. Da schienen unerwartete Schwierigkeiten aufgetreten zu sein, denn der Ball wäre um ein Haar über das Stadion-Dach in Richtung Grünwalder Straße geflogen. Meinte H. Köllner das etwa, als er sagte, Staude sei einer, der durch die Decke gehen könne? ELIL!

  • Marlboro123 am 22.09.2021 15:03 Uhr / Bewertung:

    Staude ist auch nur ein Mitläufer,da gibt es bessere.

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