Wählen Sie die besten Löwen aller Zeiten: Die Spielmacher

Manchmal ist auch die Rede vom Regisseur. Kommt aus dem Französischen. „Regir“, leiten, führen. Wer aber führte die Löwen in den letzten Jahrzehnten am besten? Im siebten Teil unserer Serie stellen wir Ihnen nun die Kandidaten für die Wahl des Spielmachers vor.
von  Abendzeitung
Thomas Häßler spielte von 1999 bis 2003 für die Löwen
Thomas Häßler spielte von 1999 bis 2003 für die Löwen © az

Manchmal ist auch die Rede vom Regisseur. Kommt aus dem Französischen. „Regir“, leiten, führen. Wer aber führte die Löwen in den letzten Jahrzehnten am besten? Im siebten Teil unserer Serie stellen wir Ihnen nun die Kandidaten für die Wahl des Spielmachers vor.

Peter Grosser (1963 bis 1969):

Schön ließ ihn daheim

Führte 1860 zu den Triumphen. Beim entscheidenden WM-Qualifikationsspiel 1965 (2:1 gegen Schweden) debütierte er in der Nationalelf, spielte überragend, legte Seeler das Siegtor auf. Auch im Mai 1966 (2:0 gegen Nordirland) im DFB-Trikot, trotzdem nahm ihn Helmut Schön nicht mit zur WM. Bis heute eine der größten Fehlentscheidungen vom Nationaltrainer. Später Vize-Präsident in Haching. Fürchterlich der Verlust zweier Söhne, die 1979 bzw. 2008 starben. Grosser lebt zurückgezogen in München.

Thomas Häßler (1999 bis 2003):

Rekordspieler der Unroten

Der kleine Icke, einer der ganz großen Allstars. 101 Länderspiele, Rekordnationalspieler. Und zwar in der Bestenliste derer, die nie bei Bayern spielten, insgesamt Nummer 5 hinter Matthäus (150), Klinsmann (108), Kohler (105), Beckenbauer (103). Für die Löwen machte er 115 Partien, er führte 1860 in die Champions League-Quali gegen Leeds. Wurde gegen Karriereende von Präse Wildmoser auch schon mal gescholten („Der kann ja gar nix mehr“), ging 2003 noch nach Salzburg.

Roland Kneißl (1986 bis 1995):

Die magische Legende

Dass bei den LA Lakers Earvin Johnson „Magic“ hieß, weil er so genial Basketball spielte wie Roland Kneißl im fernen Giesing Fußball, ist eine Legende. Tatsächlich war auch Kneißls Spiel zauberhaft, deswegen war er bald der „Magic“. So robust und schwerfällig sein Laufstil, so genial sein Spielaufbau und seine Pässe in die Spitze. Sensationell 1990 sein Hackentor zum 2:1 gegen Schweinfurt, das Spiel endete 3:3, deswegen blieben die Löwen in der Bayernliga. Giesinger Legende.

Schorsch Metzger (1970 bis 1980):

Nervenstarkes Gifthaferl

Impulsives Gifthaferl, leidenschaftlicher Antreiber, Garant für den Aufstieg 1977. Nervenstark, verwandelte in der Relegation gegen Bielefeld den Elfmeter zum 4:0, wodurch die Löwen ein Wiederholungsspiel (2:0) erzwangen. Legendär ein Spiel 1974 in Mainz, als ihn Gegenspieler Koppenhöfer übel foulte. Darauf zog Metzger dem Schiri Wilfried Haselberger die Rote Karte aus der Tasche und hielt sie Koppenhöfer unter die Nase. Haselberger fand das nicht lustig und schickte Metzger vom Feld. Humorlos.

Piotr Nowak (1994 bis 1998):

Launischer Liebling

Mittelfeldregisseur, Liebling des Publikums, drei Jahre Kapitän von Polens Nationalelf. Half mit, die Löwen erst vor dem Abstieg zu bewahren, sie dann 1997 in den Uefa-Pokal zu führen. 1996 zum besten Spielmacher der Bundesliga gewählt. Kokettierte mit Wechsel in die Premier League, spielte 1998 nur noch lustlos, durfte dann in die USA ziehen. Wurde mit Chicago Fire auf Anhieb Meister, trainierte bei Olympia 2008 die US-Auswahl. Inzwischen Trainer beim Erstliga-Klub Philadelphia Union.

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