Wählen Sie die besten Löwen aller Zeiten: Der Trainer

Die besten Löwen aller Zeiten: Stimmen Sie ab, wer in die Allstar-Elf des TSV 1860 kommen soll. Aber auch, wer sie betreuen soll. Hier finden Sie die Kandiaten für den besten Trainer.
Wenzel Halama (1981/82 und 1984/86): Der 69-jährige Tscheche trainierte die Löwen in der Saison 1981/1982 kurz vor dem Zwangsabstieg in die Bayernliga, jene berühmte Mannschaft mit Sidka, Völler, Waas. Später kehrte Halama noch einmal in der Bayernliga von 1984 bis 1986. Seine größten Erfolge aber feierte er mit Austria Wien, wo die "Violetten" 1983 im Viertelfinale den FC Barcelona ausschalteten und erst im Halbfinale an Real Madrid scheiterten, 1984 wurde er mit der Austria außerdem Meister. Seine Trainer-Karriere beendete er 1989 beim Grazer AK. Heute lebt er in Köln, trifft sich mit seinem alten Spieler Rudi Völler ab und an auf einen Kaffee.
Werner Lorant (1992 bis 2001): Kaum einer polarisierte die Fans so wie der Malermeister aus dem westfälischen Welver. Neun Jahre bei den Löwen, schaffte den Durchmarsch von der Bayernliga in die Bundesliga. Poltergeist und Provokateur, gerne cholerisch, weshalb er oft auf der Tribüne saß. Unbeherrscht, aber unterhaltsam. Neun Jahre bei 1860, nach dem 1:5 im Derby gegen die Bayern musste er gehen. Danach wurde er nie mehr sesshaft. Tingelte zu Vereinen in Iran, Korea, Türkei, Zypern, Unterhaching. Nun ist er zumindest wieder raus aus der Provinz. Als neuer Sportdirektor in der 4. Liga bei Ex-Bundesligist Tennis Borussia Berlin.
Heinz Lucas (1975 bis 1978): Einer der humansten und sanftesten Trainer in der Löwen-Geschichte, auch wenn Max Merkel einmal über ihn lästerte. „Manche dirigieren eine Partitur, andere blättern die Noten um. Dieser Mann hat immer nur umgeblättert." Lucas zeigte, dass man auch ohne Grobheiten Erfolg haben kann, zitierte gerne seinen Lieblingsautoren Euren Roth. „Ein Mensch ist manchmal wie verwandelt, sobald man menschlich ihn behandelt“. Führte die Löwen 1977 zurück in die Bundesliga, auch er weil nach dem 0:4 im Hinspiel in der Relegation gegen Bielefeld die Mannschaft wieder aufrichtete, wie sich Willi Bierofka erinnerte: „Er hat uns den Glauben gegeben, dass wir das Ding noch drehen.“ Nach seiner letzten Station in Fürth 1981 zog er sich nach Mettmann im Rheinland zurück.
Max Merkel (1963 bis 1967, 1976/77): Eine der ersten Biografien aus dem Jahre 1968 hieß „Trainer mit Zuckerbrot und Peitsche“. Eher Peitsche als Zuckerbrot. Grantiger Wiener mit viel Schmäh. Berühmt die Episode, als er um die Disziplin fürchtete und einmal die Alkoholexzesse bei manchen Löwen unterbinden wollte. Also ließ er die trinkfesten Spieler gegen die Abstinenzler antreten. Das Ergebnis war eindeutig, am Ende lagen sie nicht nur nach Promille vorne, sondern auch nach Toren. 7:1. Danach sagte Merkel: „Sauft’s weida.“ Einziger Trainer, der mit 1860 Meister wurde, kehrte 1976 für ein kurzes Gastspiel nach Giesing zurück.
Karsten Wettberg (1990 bis 1992): Was Ludwig II. für Bayern war er für die Löwen. König von Giesing hieß er. 1990 kam er zu den Löwen, einzigartig damals die Serie, als die Sechzger 54 Pflichtspiele ungeschlagen blieben. 1991 stand er auf dem Rtahus-Balkon, feierte im strömenden Regen mit der Mannschaft, OB Kronawitter und 15 000 Fans auf dem Marienplatz den Wiederaufstieg in die 2. Liga. Stieg wieder ab. Gab schon mal in Unterhosen Interviews, zertrümmerte Regenschirme, kehrte als Vizepräsident zu den Löwen zurück, nun sittz er im Aufsichtsrat. Heute friedfertiger als damals, früher wirkte Schachterldeifi im Vergleich zu ihm wie ein braver Klosterschüler. Apropos Kloster: Die „Klosterer“ ist der Spitzname seines jüngsten Vereins. Seit einem Jahr betreut er den SV Seligenporten in der Oberpfalz. Und das auch mit Erfolg. Der 6. Platz in der abgelaufenen Bayernliga-Saison war der größte Erfolg der Vereinsgeschichte.