Wackelkandidaten: Und in Zukunft?

Der TSV 1860 plant für die neue Saison. Malik Fathi lässt seine Zukunft offen, andere Spieler müssen um ihre Plätze zittern. Wer muss gehen, wer darf bleiben? Die sechs Wackelkandidaten im AZ-Check.
München - Grünwalder Straße, Trainingsgelände des TSV 1860. Malik Fathi kommt aus der Geschäftsstelle und schlendert zu seinem Auto. Der Ex-Nationalspieler ist nicht so schnell aus der Ruhe zu bringen. Noch nicht mal von dem Wirbel, den es um ihn gibt.
Bleibt er nun über den Sommer hinaus in München oder nicht? Oder geht er?
Die Löwen würden ihn gerne halten. Jetzt hat sich auch Christian Heidel, der Manager des FSV Mainz 05, zu Wort gemeldet. Dort besitzt Fathi noch einen Vertrag bis 2014.
"Wir werden erst einmal mit Malik sprechen und ihn fragen, was er überhaupt will. Wenn er zurück nach Mainz will, hat sich die ganze Sache sowieso erledigt und wenn er in München bleiben will, werden wir sicherlich gesprächsbereit sein", sagt er.
Jetzt liegt der Ball also bei Ihnen, Herr Fathi. "Und ich spiele den Ball wieder zurück", sagt der Betroffene mit einem Augenzwinkern, bevor er mit seinem Auto abdüst. "Ich habe mich noch nicht einmal annähernd entschieden, wie es nach dieser Saison weitergehen soll." Der Linksverteidiger holt kurz Luft und legt dann nach: "Ich würde mir doch in den Hintern beißen, wenn diese ganzen Diskussionen meine Leistung negativ beeinflussen würden."
Nur wann will sich Fathi denn entscheiden? "Das werde ich nach dem letzten Ligaspiel bei einem alkoholfreien Mojito am Strand machen. Und nicht vorher." Die Löwen müssen sich gedulden. Ausgang offen.
Fathi ist nicht der einzige Wackelkandidat im Kader des TSV 1860. Es gibt fünf weitere Härtefälle. Die AZ zeigt sie.
Grigorios Makos: Für den griechischen Nationalspieler war es ein Seuchenjahr. Im vergangenen Sommer kaum in München angekommen, war er verletzt. Und auch der Trainerwechsel von Reiner Maurer zu Alexander Schmidt hat ihm nicht in die Karten gespielt. Von 26 möglichen Spielen absolvierte der Grieche nur neun. "Makos hat seine Qualitäten, sonst wäre er nicht griechischer Nationalspieler", sagt Manager Florian Hinterberger. "Sein Vertrag läuft zwar noch bis 2014, aber wir sind grundsätzlich gesprächsbereit, wenn sich ein Spieler nicht wohlfühlt." Und das dürfte bei Makos der Fall sein. Auch wenn er selbst sagt: "Ich will mich ins Team zurück kämpfen."
Tendenz: Trennung
Daniel Halfar: Der kleine Mittelfelddribbler steht wie Makos bis 2014 unter Vertrag. Die Löwen würden gerne verlängern. "Wir sind in Gesprächen. Aber er hat so seine Vorstellungen und wir müssen sehen, ob wir diese erfüllen können", sagt Hinterberger. Halfar selbst macht keinen Hehl daraus, in der 1. Liga spielen zu wollen – am liebsten so schnell wie möglich. Sollte ein entsprechendes Angebot kommen, dürfte er weg sein.
Tendenz: Wird wohl gehen
Maximilian Nicu: "Max war leider lange verletzt. Deswegen werden wir mit den Gesprächen noch warten", sagt Hinterberger. Nicu, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, war seit seinem Wechsel im Januar 2012 nie Stammspieler. Schmidt funktionierte ihn im Winter zum Linksverteidger um, doch just wurde ihm Malik Fathi vor die Nase gesetzt. "Ich will zu dem Thema im Moment gar nichts sagen", meint Nicu.
Tendenz: kann gehen
Ola Kamara: Hinterberger ist vom Norweger, der im Winter von dessen Berateragentur pro forma nach Ried transferiert und sofort bis zum Sommer an 1860 weitergeliehen wurde, überzeugt. "Ola hat unheimliches Potenzial. Ich hätte ihn gerne gesehen, als Benny Lauth vier Spiele gesperrt war. Ich denke, in dieser Phase hätte er uns sehr geholfen", sagt er. Die Löwen können den Geringverdiener für 150 000 Euro ablösen.
Tendenz: bleibt
Markus Ziereis: Der Vertrag des U21-Goalgetters läuft aus. "Er gehört in die Kategorie Nachwuchsspieler, der sich auf dem Sprung zu den Profis befindet"", erklärt Hinterberger.
Tendenz: Steigt die U21 auf, bleibt er.