Vrenezi gibt Aufstiegshoffnung noch nicht auf: "Vielleicht gibt es noch ein Wunder"

Nach fünf sieglosen Heimspielen in Serie gelingt dem TSV 1860 gegen Aufstiegsaspirant Osnabrück ein 3:0. "Ich bin mega, mega stolz auf die Mannschaft", sagt Trainer Jacobacci. Und Vrenezi glaubt an ein "Wunder".
von  Matthias Eicher
Albion Vrenezi (hinten) jubelt mit Doppeltorschützer Joseph Boyamba.
Albion Vrenezi (hinten) jubelt mit Doppeltorschützer Joseph Boyamba. © imago/kolbert-press

München - Ostern ist ein Symbol der Hoffnung und der Erneuerung. Dieser Spruch trifft nicht nur auf das christliche Fest der Wiederauferstehung Jesu Christi zu. Die Löwen, schon am Samstag auf der Suche nach einem vorösterlichen Sieg, können auch eine kleine Wiedergeburt feiern.

Durch den 3:0-Sieg gegen den VfL Osnabrück, einen formstarken Aufstiegskandidaten, hat der TSV 1860 nach fünf sieglosen Spielen in Serie endlich seinen Heimfluch beendet, dem Gegner drei Eier ins Nest gelegt und sich in der Tabelle der Dritten Liga wieder ein Schrittchen nach oben orientiert. "Ich bin mega, mega stolz auf meine Mannschaft", meinte Trainer Maurizio Jacobacci. Langsam aber sicher hat der 60-jährige Schweizer das Giesinger Wasser wieder in Wein verwandelt: Die Mannschaft zeigte sich gegen den VfL taktisch reif, kampfstark und spielerisch teils furios.

Da sind sie wieder, die Giesinger Siegerlöwen: Der TSV 1860 um Torjäger Marcel Bär (l.) feiert das 3:0 gegen Osnabrück.
Da sind sie wieder, die Giesinger Siegerlöwen: Der TSV 1860 um Torjäger Marcel Bär (l.) feiert das 3:0 gegen Osnabrück. © sampics/Augenklick

Sieg gegen Osnabrück: Boyamba schnürt Doppelpack

"Das war ein überragendes Spiel von uns, von allen elf Mann und jedem, der noch dazugestoßen ist", sagte Albion Vrenezi nach dem Spiel begeistert: "So macht es wieder Spaß!" Der Aussage des 29-jährigen Deutsch-Kosovaren ist nicht zu widersprechen, sieht man von einer dicken Chance der Gäste zur Führung ab.

Der doppelte Joseph "Seppel" Boyamba brachte den TSV mit zwei ganz feinen Lupfern auf die Siegerstraße. "Ich weiß ja nicht, wie er das macht", meinte der möglicherweise nicht ganz so eiskalte Vollstrecker und Kapitän Stefan Lex, warb aber grinsend um eine Fortsetzung: "Er darf gerne jedes Mal so gut lupfen." "Es ist natürlich schön, den Heimfluch zu besiegen", bilanzierte Lex über den ersten Jacobacci-Dreier und den ersten Erfolg nach fünf sieglosen Duellen in der einstigen Festung Grünwalder Stadion.

Er lobte den "defensiveren Ansatz", um den hochkarätigen "Gegner zu überraschen." In einem ansehnlichen Spiel sei "vieles aufgegangen, was wir uns vorgenommen haben." Einer der großen Unterschiede: Diesmal musste 1860 nicht wie zuletzt zuhause einem Gegentor hinterherlaufen.

Vrenezi: "Vielleicht gibt es noch ein Wunder"

Dumm nur, dass das Sechzger-Erwachen mit zwei Siegen in Folge und drei Triumphen aus vier Partien nicht zu einem Zeitpunkt geschah, der realistische Aufstiegschancen zulässt. "Leider kommt das zu spät", meinte Lex und haderte: "Wenn wir uns drei, vier Wochen in diese Phasen reingekommen wäre, vielleicht fünf, sechs Punkte mehr hätten, würde wohl schon noch was gehen."

Anders Vrenezi, der seine (Aufstiegs-)Hoffnungen noch nicht begraben will: "Man weiß ja nie, vielleicht gibt es noch ein Wunder", meinte der Wirbelwind der Blauen. Beim Blick auf die Tabelle zeigt sich, dass wirklich ein großes Wunder her müsste: Mit 46 Punkten hat 1860 satte zehn Punkte Rückstand auf Dynamo Dresden, das Stand jetzt an der Aufstiegs-Relegation teilnehmen dürfte.

Vielleicht reicht's am Ende ja für ein kleines Wunder, denn: Sollten beseelte Sechzger am Ende sieben Punkte auf den 1. FC Saarbrücken aufholen und Fünfter werden, würde man sich für den DFB-Pokal qualifizieren. Den Oster-Löwen wär's zuzutrauen.

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