Von Netzproblemen und Kampfmannschaften
Grüße vom 17. Juli - lesen Sie hier in chronologischer Reihenfolge die Grüße der AZ-Reporter:
Löwen-Reporter Marco Plein schrieb um 07.20 Uhr:
Servus an den Garda-See, das mit eurem Kick gegen die Trento-Bande soll ja nicht so gut geklappt haben, aber hey: aus jeder Niederlage lernt man was, nicht wahr? Hier wäre so eine Nummer wohl eher undenkbar. Man munkelt, das Dorfteam aus Neusiedl traut sich an die Löwen-Reporter nicht ran. Absolut verständlich, wenn du mich fragst!
Wir haben hier übrigens gewaltige Netzprobleme, das Hotel bietet zwar gefühlte tausend W-Lan-Verbindungen an, die aber sind noch unsicherer als die Startelf der Löwen für die kommende Saison.
Apropos: Sechs neue Spieler haben die Sechzger jetzt hier dabei, gut möglich, dass wir heute Abend gegen die - ich liebe diese Ösi-Begriffe - Kampfmannschaft von Austria Wien alle von Beginn an sehen. Das ist dann aber nur das erste von drei Testspielen hier im Sommerlager. Das letzte davon steigt dann am Sonntag in Ungarn. Das ist quasi am anderen Ende des Neusiedler Sees, man könnte auf dem Weg dahin sogar durch den See hindurchlaufen, denn der ist nie tiefer als 1,80 Meter. Das würde sogar für dich reichen, nicht wahr?
Bayern-Reporter Filippo Cataldo schrieb um 10:40 Uhr:
1,80 Meter? Durchlaufen? Ja, könnte ich wohl - mit dem Kopf fünf Zentimeter unter der Wasseroberfläche. Deswegen war es gestern wohl auch nicht die beste Idee, den Kleinsten ins Tor zu stellen bei unserem Spiel. Wir haben zwar nur auf kleinere Jugendtore gespielt, aber trotzdem: Größer als Hockey-Tore sind die allemal. Was soll ich sagen: Die Italos haben uns durch ihre Kraft und bessere Kondition geschlagen.
Wir haben zwei Mal 30 Minuten gespielt, sechs gegen sechs mit Torwart. Wir waren insgesamt nur acht Spieler, die hatten 12 dabei, konnten also viel öfter wechseln. Bis zur 23. Minute lagen wir völlig verdient 4:1 vorne, unser Carlos, immerhin bis zur B-Jugend mit Thomas Müller bei Bayern, hat die Italos schwindlig gespielt, unser Ex-Profi vom FSV Frankfurt, Kicker-Kollege Mounir Zitouni, hat das Mittelfeld zusammengehalten und die anderen sind sich die Lunge aus dem Leib gelaufen.
Dann habe ich mir ein Tor leider mehr oder weniger selbst reingelegt, danach innerhalb von zwei Minuten einen unhaltbaren Schuss in den Winkel und gleich noch ein Tor kassiert.
In der zweiten Halbzeit ist uns leider die taktische Disziplin flöten gegangen. Nach 58 Minuten stand es 11:9 für die anderen, nach dem Anschlusstreffer Zitounis, haben wir die Abwehr aufgegeben und sind alle nach vorne - und zwei Gegentreffer in den letzten Sekunden kassiert. So verloren wir mit 13:10. Egal, spaßig wars trotzdem.
Die Bayern spielen heute auch. Um 18 Uhr steigt hier in Arco das Testspiel gegen eine Trentino-Auswahl. Für den Rekordmeister wird das wahrscheinlich eine ziemlich lockere Angelegenheit.
Löwen-Reporter Marco Plein schreibt uim 16:20 Uhr:
Also mein Lieber, du warst ja schon die ganze Zeit ziemlich angetan vom neuen Löwen Grigoris Makos, und ich kann dir sagen, er ist tatsächlich gut drauf. Zumindest war er das vorhin beim Interview, sehr locker, lustig, er hat erzählt und erzählt. Von seinem Bart (der durchaus mit deinem konkurrieren kann), seiner Heimat... jetzt erzähl' ich hier aber besser nicht zu viel. Was anderes: Hier wird's einfach nicht wärmer. Habe vorhin einiges auf der Terrasse geschrieben, bis, ja bis es viel zu kalt wurde. Naja, morgen soll's besser werden. Hier schwärmen einige vom Strandbad am Neusiedler See. Dem aber bin ich noch keinen Zentimeter nähergekommen. Naja, wird noch. Ich melde mich dann wieder nach dem Löwen-Spiel gegen die Wiener Austria. Da kommen hier etwa 2000 Zuschauer, einige Kollegen könnten, wenn sie denn wollten, das Spiel sogar vom Hotel-Balkon gucken. Meiner hingegen geht Richtung Mannschaftshotel, das auf der anderen Straßenseite liegt. Viele Grüße
Bayern-Reporter Filippo Cataldo schrieb um 17.30 Uhr:
Plein! Ich bin beleidigt! Wie konntest du das Interview mit Grigoris Makos nur ohne mich führen? Und dann auch noch hauptsächlich über seinen Bart reden? Bart-Interviews müssen Bartträger untereinander führen! Hast du ihn wenigstens mal ins Viertel eingeladen? Etwa Mittwochs in die 14, wenn der Löwenbomber dort Tür macht? Dann kann der gute Grigoris gleich mal einen Kult-Löwenfan kennenlernen - und auch die Bekanntschaft mit dem ein oder anderen Bayernfan machen.
Ich war auch noch nicht im Lago bis jetzt. Mein Leben spielt sich zwischen Hotel, Trainingsplatz in Arco, Medienhotel in Riva, Stadion in Arco und Hotel ab. Mal sehen, ob ich es überhaupt mal schaffe. Ich muss aufhören, die Bayern sind gerade aufs Feld gekommen. In 30 Minuten steigt das Spiel gegen die Trentino-Auswahl.
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