Von Ahlen: "Ich habe keine Angst, aber..."

München - Gerhard Poschner rollte gegenüber der AZ dem Löwen-Trainer quasi den roten Teppich aus. "Markus ist die Option A", sagte der Sportchef, wenngleich er sich ein Hintertürchen offen hielt. Die AZ fragte bei Markus von Ahlen nach und sprach mit ihm über...
...seine bevorstehende Entscheidung: "Ich habe keine Angst, aber man muss den Leuten sagen, dass wir noch einen gewissen Weg vor uns haben. Du kannst nicht zaubern. Es liegt noch unglaublich viel Arbeit vor uns, dahinter schwellt eine unheimliche Erwartungshaltung an. Deswegen ist es für mich wichtig: Was ist der Weg? Es reicht nicht nur, zu sagen: Der oder der ist Cheftrainer, sondern: Was hat das für Konsequenzen?"
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...die Gerüchte um Bernd Schuster: "Für die Mannschaft und meine Person ist das kein Alibi. Das wollen wir auch gar nicht in Anspruch nehmen. Ich weiß, was die nächsten Schritte sind. Der Klub wird diese Personalie in aller Ruhe prüfen. Für mich ist wichtig, für den Klub zu arbeiten und mich in den Dienst des Vereins zu stellen. Genauso wie sich Bernd Schuster das anhören muss, muss ich auch wissen: Wie sähe das Konzept mit mir als Cheftrainer aus? Wenn man vorne steht, steht man mehr im Fokus. Wenn man gewinnt, wird man mehr gefeiert, wenn man verliert, bekommt man mehr auf die Mütze. So hat das immer zwei Seiten. Bei mir ist es so: Ich arbeite gerne als Jugendtrainer und Ausbildungstrainer, das hat für mich einen totalen Reiz - ich arbeite auch extrem gern als Co-Trainer. Ich kann mir aber auch vorstellen, als Cheftrainer zu arbeiten. Es geht darum: Was ist für den Verein das Beste?"
...das 0:1 gegen Aalen: "Man sieht, dass wir eine wesentlich bessere Struktur im Spiel hatten, man sieht, dass sich das entwickelt. Trotz des unbefriedigten Ergebnisses sind wir auf dem richtigen Weg. Wir hatten mehr Ballbesitz und haben trotzdem mehr Zweikämpfe gewonnen. Das ist untypisch. Deswegen kein Vorwurf in der Frage Leidenschaft."
...die Entwicklung der Mannschaft: "Gewachsene Mannschaften wie Leipzig, Darmstadt oder Ingolstadt arbeiten seit einem Jahr in der Substanz zusammen. Die kennen die Übungsformen, die kenne die Ansprache, die wissen, was der Trainer meint. Bei uns ist vieles neu. Das muss sich alles einspielen. Wir müssen mal in die Phase der Optimierung kommen, nicht in die Phase des Kennenlernens. Normalerweise brauchst du - in der Situation, in der wir sind - die Hinrunde, um dich kennenzulernen. Dann fängst du in der Rückrunde an zu optimieren. Das ist die Realität. Stabil wird es, wenn du eine Sache bewusst machst - und nicht auf Basis von irgendwelchen kurzen und besonderen Ergebnissen. Es ist wie eine Sprache lernen: Der Trainer ist der Sender, die Spieler sind die Empfänger."