Von Ahlen: Endspiel oder Maurer-Schicksal?
München - Markus von Ahlen wollte „arbeiten, weiter hart arbeiten“. Dafür ließ er seine Spieler am Mittwoch extra noch vor acht Uhr an der Grünwalder Straße antanzen. Die Trainingskiebitze munkelten bereits: Straftraining für die Heidenheim-Pleite? Vielleicht sogar dreimal Training? Oder zumindest zwei knackige Einheiten auf dem Platz?
Von wegen: Nach einer knapp 90-minütigen Videoanalyse des leblosen Auftritts gegen den Aufsteiger und einem lockeren Lauf im Wald war die „harte Arbeit“ für die Spieler des TSV 1860 schon wieder vorüber. Die Fans, die zum Trainingsgelände gekommen waren, zogen frustriert wieder von dannen. Die Bälle blieben im Gerätschuppen, der Rasen außer von den Vögeln unberührt.
Seit Sonntag stand die Mannschaft nicht mehr geschlossen auf dem Trainingsplatz. „Aus den Fehlern lernen“, hatte von Ahlen die Marschroute vorgegeben. Doch statt harter Arbeit bekamen die Spieler frei. Praktische Umsetzung des Lernstoffes auf dem Trainingsplatz? Fehlanzeige. Einstudieren neuer Lösungen für ein erfolgreiches Auswärtsspiel in Darmstadt? Erst ab Donnerstag.
Dabei weiß von Ahlen genau: Das Duell gegen die Lilien am Böllenfalltor wird sein Endspiel. Verlieren die Löwen, sind seine Tage in Giesing gezählt. Sportchef Gerhard Poschner hatte nach Pleite am Montag erklärt: „Von Ahlen sitzt auch in Darmstadt auf der Bank.“ Vertrauen klingt jedoch anders. Es ist vielmehr ein Ultimatum.
Ein Ultimatum, das durch die Trainerhistorie des TSV allerdings noch einmal einen anderen Klang bekommt. Schließlich musste vor acht Jahren schon einmal ein Löwen-Dompteur nur einen Spieltag nach der Winterpause seinen Hut nehmen. 2006 stolperte Reiner Maurer über ein 0:0 gegen LR Ahlen. Von Ahlen bittet hingegen am Donnerstag um 10 Uhr zum nächsten Training.
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