Vom Leidens-Löwen zum Matchwinner: Der Moll-Moment in Meppen

München - Manchmal schreibt der Fußball Geschichten, die könnten schöner kaum sein: Quirin Moll, Leidens-Löwe der vergangenen Saison nach seiner über einjährigen Auszeit aufgrund seines langwierigen Kreuzbandrisses, stand bei den Sechzgern bereits mehr oder weniger auf dem Abstellgleis.
Trainer Michael Köllner beorderte den gelernten Sechser auf die Innenverteidiger-Position, wo der gebürtige Dachauer in der Vorbereitung an der Seite von Neuzugang Stephan Salger starke Leistungen zeigte. Prompt empfahl sich das Duo auch für die Liga. Nun im Drittliga-Auftakt beim SV Meppen am Samstag war es ausgerechnet Moll, der vor dem 1:1-Ausgleichstreffer des SVM durch Dejan Bozic zuerst das Kopfballduell verlor und schließlich ein zweites Mal zu spät kam, bevor Bozic abstaubte. Und dann?
Quirin Moll trifft per Freistoß und jubelt ausgiebig
Anstatt den Kopf in den Sand zu stecken, antwortete der 29-Jährige auf seine eigene Weise. Moll trat nur fünf Minuten später zum direkten Freistoß an, zirkelte den Ball in Richtung Tor - und traf per abgefälschtem Schuss mit Glück und Geschick zur erneuten Führung des TSV. Allein Molls ausgiebiger Jubel inklusive laut hörbarem Schrei lässt erahnen, was ihm der Treffer bedeutete. Passend: Moll-Kumpel Sascha Mölders setzte kurz vor Schlusspfiff noch einen drauf.
Letzten Endes blieb es Moll, der sich Matchwinner nennen darf und den Giesingern den ersten Dreier der Saison besorgte. Ansonsten lieferte der Abwehrspieler auch diesmal mit Nebenmann Salger eine ordentliche Leistung ab. Sechzigs neues Innenverteidiger-Pärchen dürfte auch in den kommenden Spielen Seite an Seite stehen - erst recht nach diesem gewinnbringenden Moll-Moment.