Volz kocht - fürs ganze Löwenteam
Der Neue ist im Trainingslager des TSV 1860 angekommen. Hier spricht der Verteidiger über die Platzsuche im Mannschaftsbus, sein Buch – und seine große Leidenschaft für das Kochen.
OBERSTAUFEN Er hat ein durchaus unterhaltsames Buch über sein Leben in London geschrieben, zuletzt die Kochsendung „Küchenschlacht” im Fernsehen gewonnen. Zweifelsohne entspricht Löwen-Neuzugang Moritz Volz nicht dem üblichen Klischee vom Fußball-Profi. Eine Nacht nach seiner Ankunft im Trainingslager in Oberstaufen sprach der vielseitige Defensivspieler über…
...seinen Weg zu den Löwen: „Ich wollte einen langfristigen Vertrag haben, den St. Pauli mir nicht gegeben hat. 1860 ist in der Lage, in den nächsten Jahren um den Aufstieg mitzuspielen. Dieser Verein hat großes Potenzial. Bislang kenne ich hier nur Benny Lauth, da ich mit ihm in der U21 zusammen gespielt habe. Wenn du in den Bus steigst, fragst du dich, welche Plätze schon vergeben sind. Du möchtest ja keinem den Platz wegnehmen.”
...die Vorbereitung: „Ich trainieren generell gerne. Ich hatte bislang auch keine Trainer, die nur stupide Läufe gemacht haben, sondern viel mit dem Ball. Ich mag es, wenn man viel mit dem Ball macht und sich als Fußballer fühlen darf.”
...über seine Karriere als Buchautor: „Ich habe gesehen, wie schwer es ist, Bücher zu verkaufen. Ich bin tatsächlich durch Bücherläden gegangen und habe mein Buch ‚Unser Mann in London' in die ersten Reihen gerückt. Aber es ist schön zu sagen: Hier sind zehn Jahre meines Lebens verpackt. Die meisten Leute meinen immer, dass ich den ganzen Kofferraum mit Büchern bepackt habe, dabei ist Lesen heutzutage ein Luxus. Zum einen braucht es viel Zeit, zum anderen sind Bücher ja auch nicht gerade günstig.”
...über Kochen – und Essen: „Die größte Herausforderung wird sein, der bayerischen Küche zu wiederstehen, da sie unheimlich lecker ist. Wir müssen ja auch ein bisschen auf unsere Linie achten und können nicht jeden Tag Leberkäse essen. Ich esse allerdings sehr gerne, daher kommt auch die Liebe zum Kochen. Zuletzt war ich in der Kochshow mit Alfons Schuhbeck, der mir sehr viele Tipps gegeben hat. Um die ganze Mannschaft zu bekochen, brauche ich aber drei Tage zur Vorbereitung. In den kommenden drei Jahren wird sicherlich jeder auf seine Kosten kommen. Die meisten Spieler sind ja auch keine Gourmets. Da ist es nicht so schlimm, wenn die Pasta ein bisschen zu lange im Topf war.
...über seine Eingewöhnung: „Noch wohne ich erst einmal im Hotel, so wie die ersten drei Monate auch in Hamburg. Ich konnte nicht kochen, keine Freunde einladen, was für mich sehr wichtig ist. Deshalb hoffe ich, dass es hier schneller geht.”