Volz: "Brennen, auspowern, alles draußen lassen"
München - Das Spiel in Darmstadt (1:1) war zwar das letzte für Trainer Markus von Ahlen, dafür aber das erste in der Liga für Moritz Volz in dieser Saison. Lange hatte er warten müssen, bei den Lilien durfte er endlich ran. Auf dem rechten offensiven Flügel machte seine Sache gut (AZ-Note 3), holte einen Elfmeter raus und erfüllte von Ahlens Vorgabe des Beton-anrührens zusammen mit Rechtsverteidiger Gary Kagelmacher.
War das Darmstadt-Spiel für den erfahrenen Führungsspieler, dessen Vertrag bei den Löwen ausläuft, der erste Schritt heraus aus einer schwierigen Situation? Neben dem Platz als Integrationsfigur geschätzt, musste er auf dem Rasen auf seinen Stammpositionen als Außenverteidiger der jungen Konkurrenz bislang auch aus Perspektivgründen den Vorrang lassen. Der Trainerwechsel könnte dem erfahrenen Profi noch einmal in die Karten spielen. Schließlich geht es jetzt für den TSV auch um Erfahrung und Stabilität.
Die AZ hat den 32-Jährigen getroffen und sprach mit ihm über…
...seine Rolle beim TSV 1860: "Rein objektiv gesehen habe ich eine Menge anzubieten, was Erfahrung angeht. Es gibt keinen Spieler bei uns im Kader, der länger dabei ist – ich bin mit 17 Profi geworden – oder mehr Erstliga-Spiele gemacht hat. Körperlich bin ich sehr gut dabei, muss mich da vor niemandem verstecken. Der Fokus, den mancher aufs Alter legt, ist in meinen Augen unangebracht. Es sollte die Leistung entscheiden. Und die bin ich in der Lage zu liefern.“
...seine Flexibilität: „Mein Vorteil ist sicherlich, dass ob Links- oder Rechtsverteidiger, linkes, rechtes oder defensives Mittelfeld: Ich habe schon alles gespielt in meiner Karriere. Und das in den unterschiedlichsten Systemen und Ausrichtungen."
...seine Erfahrung: „Ich habe selbst als junger Spieler extrem davon profitiert, wenn mich ein älterer Spieler an die Hand oder in den Arm genommen hat. Im Spiel wie auch neben dem Platz. Ich habe am eigenen Leib erfahren, wie wichtig das ist, wie viel Sicherheit das einem geben kann, wie einen das beflügeln kann. Ich habe auch gesehen, wie es falsch gemacht werden kann, wie nur Druck ausgeübt wird, und das dann hemmend wirken kann. Für mich ist es völlig normal, diese Einstellung weiterzugeben, auf dem Platz viel zu sprechen, meine Mitspieler zu unterstützen.“
...seine Leidenschaft zum Fußball: „Ich brenne für diesen Sport, ich mache nichts lieber als rauszugehen und mich auf dem Platz auszupowern, alles draußen zu lassen. Daher ist es auch mein Ziel, das im Wettbewerb auszutragen. Diesen Wettkampf, sich jede Woche aufs neue zu messen, liebe ich und will so sehen, wo ich stehe."
...das, was die Fans empfinden sollen: „Wir wollen etwas verkörpern. Wir wollen in ein Spiel gehen und sagen: Die Fans kommen, um uns anzuschauen. Also lasst uns schauen, dass wir jeden einzelnen nach Hause schicken mit dem Gefühl: Egal, wie es ausgegangen ist, ich habe das Spiel gerne angeschaut und werde deshalb nächste Woche wieder hingehen und mein Team weiter mit Leidenschaft unterstützen. Es geht doch darum, aufopfernd zu spielen, alles zu geben und auf eine positive und aktive Art das Spiel zu gestalten. Dann macht Fußball Spaß.“
...seinen auslaufenden Vertrag: „Was im Sommer kommt, wird das Resultat dessen sein, was bis zum Sommer passiert. Ich bin mir der Lage vollkommen bewusst und das macht mir keine Angst. Ich lebe für den Sport, liebe den Fußball und werde das noch viele Jahre machen mit voller Begeisterung und mit viel Qualität, die ich anzubieten habe. Ich wünsche mir nur, dass ich gesund bleibe. Dann werde ich noch viele Jahre guten Fußball spielen.“
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